Habeck, etwas schon an Jahren,
wird bei einem Straßenfeste
und ganz ohne Schutz der Weste
durch ein Messer angestochen.
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„Wie war“ (spricht er, sich erhebend
und entschlossen weiterlebend)
„möglich, wie dies Unglück, ja –:
dass es überhaupt geschah?
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Ist die Staatskunst anzuklagen
in bezug auf Schneidewaren?
Gab die Polizeivorschrift
hier dem Täter freie Trift?
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Oder war vielmehr verboten,
hier Lebendige zu Toten
umzuwandeln, – kurz und schlicht:
Durfte hier der Stecher nicht –?“
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Eingehüllt in feuchte Tücher,
prüft er die Gesetzesbücher
und ist alsobald im Klaren:
Messer durften dort nicht stechen,
denn das wäre ein Verbrechen.
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Und er kommt zu dem Ergebnis:
Nur ein Traum war das Erlebnis.
Weil, so schließt er messerscharf,
nicht sein kann, was nicht sein darf.
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frei nach Christian Morgenstern
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"Unser" ministrierender Kinderbuchautor kommt hier vor, da er das Mitführen von Messern in Deutschland für unnötig hält. Schließlich lebten "wir" nicht mehr im Mittelalter, lesen wir https://www.welt.de/politik/deutschland/article253168690/Habeck-fordert-strengere-Waffengesetze-Wir-leben-nicht-mehr-im-Mittelalter.html#Comments. Das beruhigt mich.
Ich werde mich wohl von meinem Opinel N° 08 (DAS Messer: https://www.opinel.com/de/la-marque/die-nummer-08) verabschieden müssen.