Es gab und gibt in der Menschheitsgeschichte nur zu viele beschämende Beispiele dafür, dass Menschen für die Durchsetzung ihrer Ziele, Mittel einsetzen die jeglicher Humanität widersprechen.

Jeder der eine Grenze zwischen sich und anderen zieht, bricht den Friedenund jeder der das Böse allein im Außen malt, schafft Krieg.

Es gab und wird nie einen moralischen Grundsatz geben,

nach dem ein Mensch unethische Taten reinwaschen kann,

weder vor seinem allwissenden Gott,

nicht vor seinem ehrlichen Gewissen,

noch vor seinen mündigen Mitmenschen.

Einzig die wahrhaftig einsichtige Entschuldigung,

eingebüßt durch einverleibtes Mitleid mit seinen Opfern,

vermag bei Annahme der selbigen,

die Schuld zu sühnen, bzw. zu mildern.

Es gibt da keine Sünde,

die bewusst als Mittel eingesetzt werden kann,

um einen selbsternannten Zweck zu heiligen.

Wer nicht heiliger Taten fähig ist,

sollte sich auch nicht anmaßen

das Heil bezwecken zu wollen.

Weder Angst, Zorn noch Gewalt dürfen je Motiv für die Führung anderer Menschen sein,weil sie nicht dem Frieden derer dienen, die einem in Hoffnung darauf vertrauensvoll folgen.

Wer seinem Gegenüber nicht die Unvollkommenheit zugesteht,hat sich seine eigene Fehlbarkeit noch nicht eingestanden.

Ein Mensch, der sein eigenes Wachstum nicht aus der Revision seiner Fehler entwickelt, hat aufgehört Mensch zu sein.

Nur wer seine eigene Taten von sich getrennt beurteilen kann, der ist auch fähig das Verhalten eines Anderen von seinem Wesen zu unterscheiden.

Diese Toleranz und Reflexionsfähigkeit, soll aber nicht als gleichgültige Akzeptanz sämtlicher Taten verstanden werden.

Sie scheint mir allerdings das geeignetste Mittel zum Zwecke der Ursachenforschung, Prävention und Heilung zu sein.

Jedenfalls geht die Würde des Mensch da verloren, wo Konflikte auf einer persönlichen, statt einer sachlichen Ebene geführt werden.

Die Würde des Menschen werden wir erst wieder erkennen,wenn wir realisieren,dass wir sie alle längst verloren habenund wir sie nur gemeinsam zurückgewinnen können.

Es gibt weder in der Weltpolitik, der Innenpolitik noch in der eigenen Familienpolitik das personifizierte Böse, welches es bloss zu bekämpfen gilt, sondern überall das Gute, für das es sich zu leben lohnt.

Wir sind in Wahrheit doch mehr oder weniger alle Opfer und Täter eines im Grunde immer noch würdelosen menschlichen Daseins.

Denn die Probleme des menschlichen Zusammenlebens werden nach wie vor durch Macht, Hierarchie wie Gewalt verschoben, und dies nicht nur zeitlich sondern auch örtlich.

Jeder Krieg in der Geschichte der Menschheit war eine verpasste Chance zu gemeinsamer Evolution.

Genauso wie jeder gelöste Konflikt in unserem eigenen Leben, stets persönliches Wachstum bringt.

Manchmal stelle ich mir vor wie ein Konsens zwischen Kapitalismus und Kommunismus aussehen würde. Oder die politische Mitte zwischen Links und Rechts. Wie würde eine Gesellschaft leben, die sich auf die Mitte zwischen den Extremen des Neoliberalismus und des Islamismus besinnt?

Wir alle haben einen persönlichen Zweck für den wir unsere individuellen Mittel einsetzen.

Vielleicht ist es Zeit nicht nur zu hinterfragen,

ob der Zweck für den wir leben, ein heilsamer ist,

sondern sich auch zu fragen,

ob unsere Mittel überhaupt ein Heil zulassen.

Vielleicht ist ja die Menschheit der heiligste Zweck des Menschenund die Menschlichkeit im Sinn des Humanismus unser heilvollstes Mittel...

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Silvia Jelincic

Silvia Jelincic bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:17:16

fischundfleisch

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