Joe Biden hat heute, 106 Jahre nach dem Völkermord an den Armeniern, begangen von den Jungtürken in Kleinasien, die systematische Vernichtung der Armenier (und anderer Völker) als das bezeichnet, was es auch war, nämlich: Völkermord.
Unfassbar, dass gerade Joe Biden, der als schwacher US-Präsident gilt, dem amtierenden türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan die Stirn bietet. Die Anerkennung als Genozid wird weitreichende Konsequenzen für den Umgang mit der Türkei haben. Immer mehr Länder werden dem Beispiel der USA folgen und letztlich wird der unterdrückte Diskurs in der Türkei, hinsichtlich dieses ganzen Themenkomplexes - wozu auch auch indirekt der Arzach-Krieg gehört - erhöhte Brisanz gewinnen und viele Tabus werden fallen. (Siehe z.B. hierzu meine Texte zu Armeniern und Türken hier bei F+F oder in meinem Buch).
Ich könnte nur spekulieren, was die wirklichen Gründe für die Anerkennung des Völkermords an den Armeniern (und Pontosgriechen, Aramäern und Assyrern) sind. Jetzt ist erst einmal die Zeit um türkische Nachrichten zu gucken und die Kommentarspalten zu studieren, wo bereits angefangen wird, Gift und Galle zu spucken.
https://www.upi.com/Top_News/US/2021/04/23/President-Joe-Biden-Recep-Tayyip-Erdogan-Armenian-genocide/5061619205804/ https://cdnph.upi.com/sv/ph/og/upi/5061619205804/2021/3/58ac48990ee5918453c1178543b2ec41/v1.5/Biden-speaks-to-Erdogan-by-phone-prepares-to-recognize-Armenian-genocide.jpg