Was ich von anderen Eltern höre und lese, deren Kinder in öffentliche Schulen gehen, das ist mindestens grenzwertig. Schülern und Eltern bleibt meist kein anderer Ausweg als sich dem gegenwärtigen System und seinen willfährigen Gefolgsleuten zu fügen. Auch Lehrer, die systemkritisch sind können nicht anders. Schließlich sind auch sie Eltern, Geschwister oder Verwandte von Betroffenen und verdienen mit dem Lehrerberuf, der zumeist Berufung ist, ihren Lebensunterhalt.
Zwei Beispiele sollen das ganz kurz veranschaulichen. Es geht beispielsweise um den angeblich anthropogenen Klimawandel, der über die Fächer Physik und Chemie hinaus thematisiert wird. Und selbst in den naturwissenschaftlichen Fächern sind Widerworte, gegensätzliche Meinungen oder gar Gegenbeweise oft nicht gestattet. Das geht übrigens bis hoch zur Oberstufe, in die Leistungskurse Biologie, Physik oder Chemie und zu den Berufsschülern, die technische Berufe erlernen. Selbst die Grundschüler werden damit nicht in Ruhe gelassen. Neuerdings wird das Thema Klimawandel mit dem Thema Migration vermischt und dient daher ideal für Sozialkunde, Heimat- und Sachkunde u.ä. Fächern.
Hinzu kommt bei den Kleinsten, dass sie mit dem didaktisch extrem fragwürdigen Experiment des Schreibens nach Hören „veridiotisiert“ werden. Die Auswüchse davon sehen wir in den Rechtschreibschwierigkeiten, die selbst schon junge Erwachsene haben, die frisch immatrikuliert sind und bei den gegenwärtigen Auszubildenden. Nicht einmal die beiden Rechtschreibreformen haben diese breite Schwäche verursachen können und mir kann keiner weismachen, dass wir zufälligerweise in den jeweiligen Kohorten eben mehr Legastheniker haben.
Die erwähnten Themen haben von den Eltern einfach hingenommen zu werden, sofern sie möchten, dass ihre Kinder gut benotet werden. Ebenso müssen die Kinder und Jugendlichen, die diesen Irrsinn durchschaut haben, die Zähne zusammenbeißen und versuchen nicht aufzufallen, weil sie ja scheinbar in der Minderheit sind.
Nicht selten kommt es zu verbalen Disputen zwischen Eltern und linientreuen Lehrkräften. (Vielleicht plaudere ich demnächst mal aus dem Nähkästchen.) Lehrer, die gewisse Sachverhalte anders sehen, werden gleich in die rechte Ecke gestellt (und auch gedrängt) und dementsprechend behandelt, selbstverständlich meist nur unterschwellig. Gegenbewegungen sind leider ziemlich übersichtlich bzw. sind nur lose Zusammenkünfte im Internet.
Es ist quasi unmöglich diesen Leuten mit Vernunft entgegenzutreten, da die Lehrpläne selbst schon rotgrün aufgeweicht sind und dadurch der Ermessensspielraum der Lehrer begrenzt zu sein scheint. Man ist also auf die Gnade eines Lehrers oder der Schulleitung angewiesen. So wie sonst auch: Ist einem Lehrer das Kind oder die Eltern sympathisch, dann wird es unterbewusst schon besser bewertet. (Das ist hoffentlich keine Neuigkeit für Sie. Falls ja, dann fragen Sie Dr. Google.) Wenn ich also als Elternteil die Lehrer oder deren Methoden in Frage stelle oder gar das jeweilige Thema selbst, dann ist es wohl sehr wahrscheinlich, dass mein Kind mit anderen Augen betrachtet wird und in jeder Schularbeit das Haar in der Suppe gefunden wird.
Da mein Gehalt, wie bei den meisten arbeitenden Leuten, quasi nur ausreicht und ich mit meinem Buch auch nur ein paar Groschen verdiene, wäre es zumindest schwierig, das eigene Kind auf eine Privatschule zu schicken. Und selbst an privaten Institutionen ist man an grundlegende Indoktrinationen des Kultusministeriums gebunden. (Homeschooling ist in Germanistan verboten, weil hier seit 1936 die Schulanwesenheitspflicht gilt. Es soll hier auch nicht weiter ausgeführt werden, weil ich das an anderer Stelle bereits thematisierte und es wäre wohl Stoff für eine weitere eigene Abhandlung.)
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