Muss ich fürchten paranoid zu werden oder doch lieber stolz sein? Ich tendiere zum Stolz, allerdings auch ein wenig zur Furcht.

Der Grund ist, dass ich, also eigentlich mein Pseudonym „Frontano Kore“, im Rahmen einer gut besuchten Veranstaltung zum Thema „Rechtspopulismus in den sozialen Medien“ (Anm.: der genaue Titel und die Hochschule sollen unbedingt unerwähnt bleiben) vom Dozenten nicht nur namentlich erwähnt, sondern sogar ein Screenshot meiner ersten Texte in dieser Powerpoint Präsentation gezeigt wurde. Das ganze dauerte insgesamt wohl nur ein paar Sekunden, weil ich nur eines von mehreren Beispielen gewesen war, aber dennoch gibt mir das ein gemischtes Gefühl.

Während der Schlussrunde hatten ein paar Teilnehmer darauf aufmerksam gemacht, dass keiner der thematisierten Personen zum rechtsradikalen Spektrum gezählt werden kann und einige der angesprochenen Autoren und Blogger selbst Migrationshintergrund haben und legitime Kritik an der derzeitigen Politik übten, was der Dozent aber nicht gelten ließ. Das Auditorium war wohl recht linkslastig und dementsprechend unruhig bei entsprechenden Kommentaren.

Einen sprunghaften Anstieg meiner Klicks für die betreffenden Texte habe ich nicht feststellen können. Allerdings fällt mir (und anderen Bloggern) seit längerer Zeit auf, dass von mir und anderen Usern geteilte Artikel (von mir Frontano Kore) auf Facebook einfach verschwinden, oder unsichtbar für andere sind, sogar in geschlossenen Gruppen. Aber das ist ein anderes Thema. Wie auch immer, heute bin ich froh, dass ich anonym schreibe. An anderen Tagen nicht, also an denen, wo ich viel Zustimmung für meine Texte erhalte.

Auch in diesem Fall erstaunt es mich nicht, dass man mit seiner öffentlichen Meinung lieber bedeckt bleibt, weil man negative Konsequenzen befürchten muss. Selbst ein "gefällt mir" kann schon eine "Rote Karte" bedeuten. Bis ich von diesem "Vorfall" hörte, habe ich mich dagegen gewehrt, dass mir jemand diese dummdämliche Pauschalisierung "rechtspopulistisch" - oder schlimmer - an den Kopf wirft. Mittlerweile ermüdet es mich nur noch und ich werde es vielleicht auch einfach akzeptieren und mich in jene illustere Gesellschaft einreihen (müssen?).

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