Vom Buchautor zum Abgeordneten

lautet der Titel einer Headline eines Nachrichtenportals.

Davon angelockt dachte ich zuerst an unseren Robert, ihr wisst schon, der mit dem Wissen aus seinen Kinderbüchern. Dem war, überraschenderweise, allerdings nicht so, nein, die zweite Zeile der Aufmachung lautet dann:

Ex-General Vannacci verzückt das rechte Italien

https://de.wikipedia.org/wiki/Roberto_Vannacci

Das rechte Italien also. Mit seinen provokanten Rechtsaußen-Thesen hat sich der Karrieremilitär Roberto Vannacci aus der Armee gekegelt - dafür aber in kurzer Zeit einen prominenten Platz in Italiens Politik ergattert. Der nationalpopulistische Matteo Salvini war sein Türöffner.

Ist Italien jetzt "Rechts" oder eher doch nicht? Die Qualitätspresse lässt den geneigten Leser da etwas im Dunklen. Das Militär ist nicht Rechts aber die Politik schon? Klingt eigenartig, sind doch gerade die Militärs eher konservativ. Man erinnere sich dabei an die politischen Hetzjagden auf gewisse Verbindungen von Gleichgesinnten in der Wehrkraft unserer Bananenrepublik.

Über gleichgeschlechtliche Paare schreibt Vannacci: "Liebe Homosexuelle, ihr seid nicht normal, findet euch damit ab." Zum Thema Selbstverteidigung heißt es: "Wenn ich den Kugelschreiber dem Halunken, der mich angreift, in die Halsschlagader ramme und ihn töte, verstehe ich nicht, warum ich wegen fahrlässiger Überschreitung der Notwehr angeklagt werde, nur weil der Kerl es allein auf meine Uhr abgesehen hatte." Vannacci klagt über eine angeblich alltägliche Hirnwäsche, deren Ziel es sei, "allen eine Normalität aufzudrängen, die (...) jegliche Differenz zwischen Frau und Mann, zwischen Ethnien (um nicht von Rassen zu sprechen), (...) zwischen Nichtsnutz und Fleißigem löscht." Klingt das so falsch?

In einem Interview mit der Tageszeitung "La Stampa" sagte Vannacci, getrennte Schulklassen würden sowohl Hochbegabten als auch Jugendlichen mit Beschränkungen helfen, sich ihren Fähigkeiten entsprechend zu entwickeln. Eine Form von Diskriminierung wollte Vannacci hierin nicht erkennen. "Ich würde ja auch nie im Leben einen Gehbehinderten an einem Wettrennen teilnehmen lassen." Die Schule müsse demzufolge auch streng und selektiv sein, denn so sei nun mal das Leben. Das ist doch aus dem Leben gegriffen!

Vannacci ist verheiratet und lebt mit Frau und zwei Töchtern in der toskanischen Küstenstadt Viareggio. Er habe für seine Töchter kandidiert, sagte er während der Wahlkampagne, weil er etwas zu ihrer Zukunft beitragen wolle. Bevor er in die Politik einstieg, war Vannacci mehr als 30 Jahre in der Armee und brachte es bis zum Divisionsgeneral und Chef des Stabs der Operativen Landstreitkräfte. Er war an zahlreichen Missionen im Ausland beteiligt, unter anderem im Irak, in Afghanistan, in Ruanda und im Jemen. Ich glaube, er hat in seinem Leben mehr geleistet als so manche Federkiele, die ihn jetzt mit dem Schmutzkübel überschütten.

In der Armee schätzte man ihn. Zumindest bis zum Erscheinen seines Buchs. Mit diesem schaffte er es auch die höchsten Militärränge zu verärgern, weil er es ohne ihre Genehmigung veröffentlicht hatte. Als noch Dienender in der Armee hätte er das machen müssen. Deswegen wurde Vannacci auch bis auf Weiteres suspendiert. Was man doch alles für Gründe sucht, um unliebsame Zeitzeugen, welche die Themen direkt benennen, loszuwerden.

Mehr dazu gibt hier https://www.n-tv.de/politik/Ex-General-Vannacci-verzueckt-das-rechte-Italien-article25100765.html in der Mainstreamjournalie.

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