Der aktuelle Vorschlag Supermärkten zu verbieten Lebensmittel wegwerfen zu dürfen ist zwar ein sinnvoller, ich fürchte nur, dass er in der Realität nicht umzusetzen ist.
Aus meiner Sicht schon zu realisieren, wäre aber ein Baustopp für neue Supermärkte, zumindest einmal für das Wiener Stadtgebiet. Bei der Recherche für diesen Artikel habe ich folgende Zahlen herausgefunden:
Hofer 148
Interspar 13
Spar 166
Lidl 49
Billa 120 (Schätzung)
Merkur 45
Das sind rund 541 Supermärkte, der größten Ketten in Wien. Leere Regale existieren ja praktisch nicht, denn das wäre ja schlecht für das Image der Kette, also ist die Vernichtung von Lebensmitteln vorprogrammiert.
Unterm Strich ist es ja nicht nur die Vernichtung von Lebensmitteln. Es beginnt bei der Produktion, bis hin zur Logistik, es ist schlichtweg eine Verschwendung von Ressourcen.
Ist es wirklich notwendig an jeder Ecke Wiens einen Supermarkt zu haben? Ich habe im Radius von 500 m rund um meine Wohnung 6 Supermärkte (Lidl, 2 x Hofer, 2 x Spar, Billa), 7 wenn ich die Tankstelle dazuzähle. Das ist defacto unnötig und hier könnte der Gesetzgeber auf jeden Fall etwas tun und dem einen Riegel vorschieben. Es ist schlichtweg unerträglich wie viele Lebensmittel nur aufgrund dieser horrenden Anzahl von Supermärkten täglich weggeworfen wird.
Genug ist genug kann man hier nur sagen! Wir haben definitiv ausreichend Abdeckung an Lebensmittelmärkten in Wien. Keine Neueröffnung von neuen Filialen der großen Supermarktketten! Eine genaue Dokumentation der Mengen die täglich weggeworfen werden! Eine Expertenkommission, sollte hier Wertgrenzen festlegen. Werden diese Wertgrenzen an weggeworfenen Lebensmitteln an einem Standort, über einen Zeitraum von 2 Monaten stetig überschritten, dann muss der Markt geschlossen werden.
Nur mit solchen – ich gebe zu restriktiven und regulatorischen Maßnahmen – wird man das ganze in den Griff bekommen. Das kann nur ein Schritt sein, aber man muss ja mit etwas anfangen.
Ich fürchte auf die Verantwortung des Konsumenten zu pochen, wird vergebens sein. Die Anzahl derer die hier Verantwortungsvoll handeln, steigt zwar stetig, aber zu langsam. Ich will hier keinesfalls mit dem Finger auf Menschen zeigen, denn es gibt viele heutzutage, denen es finanziell schlichtweg unmöglich ist Verantwortungsvoll einzukaufen.
Die Ketten tragen für mich die Hauptverantwortung und zwar auch und vor allem in Richtung der Bauern, denn von dort kommt der Druck immer billiger zu produzieren.