In Oberösterreich ist es vor einer Woche passiert und in Wien wird es kommende Woche voraussichtlich auch passieren.Die ehemaligen Großparteien SPÖ und ÖVP verlieren und "Blau" wird dazugewinnen. Vielleicht auch "Grün", aber vermutlich nicht in größerem Umfang. Die Anhänger und Feinde der FPÖ liefern sich seit Wochen in den Sozialen Medien eine regelrechte Schlammschlacht und schließen sich dabei den offiziellen Parteilinien an. Dabei graben sich beide stetig mehr in ihren Positionen ein und sehen überhaupt keine Möglichkeit mehr, sich zu bewegen.

Die Argumente der FPÖ-Gegner sind immer dieselben: "Rassisten, Nazis, angst- und hassschürend" u.s.w.! Das alles stimmt, ändert aber nichts an der Tatsache, dass die FPÖ-Anhänger, zumindest was das Thema Angst betrifft, ja wirklich eine gewisse Angst empfinden. Ganz sicher sind die wenigsten Rassisten oder gar Nazis.

Die Frage ist nun, warum haben diese Menschen Angst und ist sie begründet? Genau dort liegt für mich das Haar in der Suppe, denn keiner beschäftigt sich damit und überlässt damit dieses Feld einzig allein der FPÖ, und die gibt Antworten. Vermutlich nicht die Richtigen und teilweise sind die Ängste die geschürt werden auch an den Haaren herbeigezogen, aber es gibt Antworten. Während SPÖ und Grüne sich einzig und allein darauf zurückziehen, zu behaupten, dass das alles nur erfunden ist, gibt die FPÖ Antworten, Antworten die vielen im Volk von Politikern fehlen!

Natürlich haben Menschen Angst. Es vergeht kein Monat in dem man nicht in den Nachrichten von gestiegenen Arbeitslosenzahlen und neuen Kündigungen erfährt. Die täglichen Kosten steigen stetig und die kommunizierten Zahlen jener, die in Österreich in Armut leben, gehen ebenfalls stetig nach oben. All das öffnet der FPÖ und Ihren Argumenten Tür und Tor und dabei rede ich noch gar nicht von der Asylanten- und Ausländerthematik!

Die etablierte bzw. regierende Politik steht schweigend daneben und findet keine Antworten auf die Themen unter anderem auch deshalb nicht, weil die Parteiapparate veraltet und verstaubt sind, und keineswegs flexibel, von modern gar nicht zu sprechen!

Dabei wäre es recht einfach – aus meiner Sicht – die Angst zu nehmen und Antworten zu geben. „Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar“ sagte Ingeborg Bachmann und auch wenn die Politik dazu nicht 100 %ig in der Lage ist, könnte man doch zumindest tendenziell damit beginnen den Leuten Antworten zu geben, anstatt sie mit Floskeln für dumm zu verkaufen! Erklärt man dem Menschen etwas, dann versteht er es auch.

Ich möchte das an 3 Beispielen festmachen!

1.Hr. Strache wirbt damit, dass er sich seine Wahlversprechen notariell beglaubigen ließ. Dieser wohlgemeinte Wahlgag wäre sehr einfach zu entkräften, in dem man Hrn. Strache mit Fakten konfrontiert. Es ist natürlich einfach sich etwas notariell beglaubigen zu lassen, wo man genau weiß, dass man nie wortbrüchig werden wird. Da die FPÖ ganz sicher keine Alleinregierung bilden kann, wird jedes von ihm gegebenen Wahlversprechen am Koalitionspartner scheitern und damit ist er fein raus, aber niemand springt auf diesen Zug auf zieht Straches Wahlgag damit ins Lächerliche.

2.H. C. Strache wirbt immer wieder mit der Änderung diverser Gesetze, speziell, wenn es um Zuwanderung geht. Diese Argumente wären sehr einfach zu entkräften, in dem man Hrn. Strache vorlegt dass er zur Realisierung dieser Gesetze Mehrheiten im Nationalrat benötigt, die er nicht bekommen wird und daher sind diese Wahlversprechen nicht realisierbar. Anstatt dessen wirft man Hrn. Strache Ausländerfeindlichkeit vor. Dieser Vorwurf ist zwar faktisch richtig, aber abgedroschen und stellt den der sie äußert, als argumentativ schwach dar, weil er immer in dieselbe Kerbe schlägt.

3.Die Arbeitslosenzahlen steigen und man wirft der regierenden Politik vor, nichts dagegen zu tun. Die ehrliche Antwort der Regierung müsste sein, dass sie selber relativ wenig Möglichkeiten hat, nachhaltig Arbeitsplätze zu schaffen und dass es in der jetzigen wirtschaftlichen Situation sehr schwer ist, Österreich steuerlich für Unternehmen so attraktiv zu machen, dass sie hier Arbeitsplätze schaffen. Das wäre eine Wahrheit, die zwar hart zu schlucken ist, aber durchaus für jedermann verständlich.

Ähnlich verhält es sich mit den Wahlversprechen der FPÖ. Sie sind ganz leicht zu entkräften, man müsste sich nur die Zeit dafür nehmen. Stattdessen verteufelt man die „Blauen“ und stellt sie in ein faschistoides Eck. Ich persönlich glaube ja auch, dass gerade dieses Verteufeln speziell bei jungen Wählern die Partei umso mehr interessant macht, denn in jungen Jahren war doch für uns alle das Verbotene das Interessanteste.

Öffnet also endlich Eure Ohren und verlasst die Parteizentralen auch außerhalb der Wahlkampfzeit. Redet mit den Menschen, anstatt Euch parteiintern gegenseitig auf die Schulter zu klopfen und gebt Antworten, denn nichts anderes will der Wähler. Er hat genug von Kompromissen die niemanden etwas bringen außer jenen die sie verhandelt haben und von offensichtlichen Lügen die innerhalb kürzester Zeit aufgedeckt werden.

DIE WAHRHEIT IST DEM MENSCHEN ZUMUTBAR! Das sollte Eure Strategie der nächsten Jahre sein und Ihr werdet all jene (Stimmen) zurückgewinnen, die Ihr mit so einfachen Mitteln wie die FPÖ sie anwendet, verloren hattet!

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Silvia Jelincic

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fischundfleisch

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