Ich muss gleich mal vorwegschicken, dass ich mich aktuell in Griechenland auf Urlaub befinde und auch wenn ich noch so gerne alles ausblenden würde, was in Österreich politisch geschieht, so kann ich es nicht (und ich glaube, ich möchte es auch nicht, weil ich nun einmal ein politischer Mensch bin).
Es ist aber durchaus mit einem gewissen absurden Lächeln behaftet, wenn man mit rund 2.000 Kilometer Distanz über politische Geschehnisse in Österreich liest.
Die kolportieren Aussagen von Herrn Vilimsky über das Wahlrecht von besachwalteten Menschen und vieles andere in der jüngeren Vergangenheit, brachten mich auf den Gedanken, was wäre, wenn ich heute die FPÖ übernehmen würde? Was würde ich anders machen?
Zuerst einmal muss ich dazu sagen, dass ich seit Jahren mit dem Gedanken spiele, eine Partei zu gründen, das aber primär deshalb nie zu Ende bringe, weil es in Österreich eigentlich ohne Aussicht auf Erfolg ist. Viel zu eingefahren ist der Österreicher in seinen politischen Denkmustern, viel zu tief sind die Gräben der Altparteien, in denen sich Ihre Freunderl verschanzen und gar nicht willens sind aus diesen herauszukommen. Warum sollen Sie auch? Sie werden in diesen Gräben reichlich gut versorgt, ohne auch nur den Kopf über den Rand des Grabens heben zu müssen.
Viel interessanter wäre es da schon die FPÖ zu übernehmen. Eine Partei die aktuell in den Umfragen ein sattes Ergebnis erzielt und diese Partei zu etwas umzubauen, was ich mir unter einer echten Alternative zu den österr. Altparteien vorstellen könnte. Und nein, ich meine keine „Alternative für Österreich“!
Was Österreich fehlt, ist eine Partei die tatsächlich darauf ausgerichtet ist Reformen zu entwickeln und diese umzusetzen. Es fehlt eine Partei, die sich wirklich um österr. Kleinst-, Klein- und Mittelbetriebe kümmert und deren „Ombudsmann“ ist! Es fehlt eine Partei, die sich nicht ausschließlich oder primär um Ihre Klientel kümmert, um diese zu versorgen und abzusichern, sondern die sich ernsthaft Mehrheiten im Parlament sucht um Reformgesetze zu entwickeln, zu formulieren, zu beschließen und letztlich mit Nachdruck umzusetzen.
Es muss endlich Schluss sein mit dieser Großkoalitionären auf die lange Bank Schieberei um die eigenen Bünde und Kammern nicht zu vergrämen. Die aktuell in Österreich tätige Politik (unabhängig von der Farbe) ist nicht in der Lage notwendige Reformen anzugehen. Interessant wäre daher, wie das Volk auf einen Kurswechsel der FPÖ dahingehend reagieren würde? Fände das auch Unterstützung, oder ist es wirklich nur der hohle Populismus der die Menschen wie der Rattenfänger zu Hameln anzieht und Inhalte sind tatsächlich Schall und Rauch beim Wahlvolk?
Vielleicht ist es ja auch von dieser FPÖ gewollt, dass das Bildungsniveau in Österreich auf dem aktuellen Stand gehalten wird, weil Menschen die Hinterfragen und recherchieren nun mal den hohlen Phrasen eines Parteiobmanns nicht ganz so einfach folgen, wie Menschen die einfache Antworten in komplexen Zeiten als 100 %ig richtig empfinden, obwohl es gar nicht möglich ist realistisch einfache Antworten zu geben!
Wenn diese FPÖ eine Heimatpartei sein möchte, dann müsste vieles anders laufen und nicht wie im Moment. Sich alleine darauf zu konzentrieren alle Probleme Österreichs auf eine steigende Anzahl von Zuwanderern (unabhängig von der Herkunft) und einer wachsenden Islamisierung zu schieben ist ebenso Ideen- und Realitätslos wie zu hoffen, dass Rot/Schwarz irgendwann etwas auf die Reihe bekommen würden.
Die FPÖ ist in der aktuellen Situation schon alleine deshalb nicht Regierungsfähig weil es an kompetenten Personen mangelt. Hätte Hr. Strache eine regierungsfähige Mannschaft, hätte er schon längst ein Schattenkabinett präsentiert, anstelle seines stetig persönlichen Anspruchs auf die Kanzlerschaft oder Wiens Bürgermeistersessel. Nur mit einem solchen Schattenkabinett, könnte man seine Bestrebungen andenken ernst zu nehmen, daher liegt nahe, dass er eigentlich in der Oppositionsrolle bleiben will, denn nichts ist einfacher als vom Rang auf die Spieler am Feld zu schimpfen.
Mein Weg für diese Partei wäre daher ein gänzlich anderer. Weg vom politischen Links- oder Rechtsdenken, hin zur realitätsbezogenen Zukunftspartei, die jedem in dem Land politisch die Hand reicht, der bereit ist Österreich zu reformieren. Und wahrlich es gibt genug was hier zu tun ist. All diese Dinge müssen priorisiert, gedacht, formuliert und umgesetzt werden. Damit hat man ohnedies die nächsten 15 – 20 Jahre zu tun, ohne dabei zu vergessen, dass dies ja kein Projekt ist das heute beginnt und irgendwann endet, denn es muss stetig angepasst werden.
Eine realitätsbezogene Partei kann sich kein festgeschriebenes Parteiprogramm geben, denn wir leben in einer schnelllebigen Zeit und was heute auf Papier gedruckt wird, ist morgen schon nicht mehr aktuell. In einer Zeit, wo Menschen teilweise durch die Globalisierung gezwungen werden Ihren Wohnsitz flexibel zu gestalten, darf es nicht primär um In- und Ausländer gehen, es muss um ein friedvolles Zusammenleben unter Einhaltung regionaler Spielregeln gehen.
Auch die politische Korrektheit muss DRINGEND wieder in den Hintergrund rücken. Es kann nicht angehen, dass Probleme aufgrund dieser Dummheit nicht angesprochen werden (können/dürfen). Wenn etwas falsch läuft oder sich in eine falsche Richtung entwickelt, dann hat es angesprochen werden zu müssen um rechtzeitig darauf reagieren zu können.
Wir alle in Österreich müssen endlich aufwachen und beginnen realpolitischen Notwendigkeiten Akzeptanz angedeihen zu lassen, andernfalls dürfen wir uns nicht wunderen wenn unser schönes Land scheibchenweise an Schönheit (in welchen Punkten auch immer) verliert, denn in dem einen oder anderen Punkt haben wir schon viel zu viele Jahre im Dornröschenschlaf verharrt und auf Wunder gewartet, die nie kommen werden.
