5 Tipps, wie ihre Kinder keine Angst mehr vor Hunden haben.

Ich war noch klein, da wohnten im Stockwerk unter uns zwei recht große Hunde. Im Alter von fünf, sechs Jahren kann das schon sehr erschreckend sein, wenn einem ein Hund bis zum Bauch geht. Jetzt habe ich selbst zwei Hunde. Die Angst vor ihnen verstehe ich jedoch sehr gut. Kinder sollten aber nicht mit dieser Angst aufwachsen.

Bei mir selbst hat sich diese Angst vor Hunden fortgesetzt. Ich hatte sogar Angst vor kleinen Schoßhunden, habe in meiner Kindheit bei Begegnungen auf der Straße die Seite gewechselt. Bis ich mich in dem Alter angstfrei in einem Raum mit Hunden bewegen konnte, dauerte es eine Zeit. Dabei hatte ich eigentlich nie etwas gegen Tiere. Im Gegenteil: Ich sah jeden Dienstag „Universum“ und wollte irgendwie immer schon selbst ein Haustier haben.

Dennoch konnte ich mich fast nirgends „sicher“ fühlen. Für mich waren Hunde einfach ein Stressfaktor. Fahrrad fahren mit Freunden, in den Prater oder auf die Donauinsel? Der Besuch beim Freund mit Dogge? Das alles ist nicht lustig gewesen. Angst, so irrational sie auch für Außenstehende sein mag, schränkt einfach ein. Das Verständnis für solche „Alltagsängste“ ist dabei nicht sonderlich hoch. Die, die keine Angst haben, finden es zumeist lächerlich – vor allem, wenn du gerade pubertierst.

Dementsprechend ist es in meinen Augen wichtig, Kindern den richtigen Umgang mit Hunden bereits früh mitzugeben, da sie ja (aus meinen Augen glücklicherweise) sehr oft mit Hunden konfrontiert sein werden. Wenn Sie merken, dass Ihre Tochter oder Ihr Sohn Angst vor Hunden hat, ist das in erster Hinsicht vor allem eines: Nämlich zu akzeptieren. Manche Wissenschaftler*innen meinen gar, dass es sich bei der Angst vor Hunden um eine Urangst handelt. Um ein gutes Miteinander zu erreichen, ist es wichtig, dass sich am selben Ort alle frei bewegen können. Hier ein paar Tipps, für ein besseres Miteinander:

Vermitteln Sie keine Angst

Kinder lernen von Ihnen. Wenn Sie Angst vor Hunden haben, ist das so. Allerdings sollten Sie es tunlichst vermeiden, diese Angst auch vor Ihren Kindern zu zeigen. Das ist eigentlich der beste Tipp, den man geben kann. Selbst wenn die Kinder weiterhin Angstreaktionen zeigen, sollten Sie sich selbst zurückhalten.

Erklären Sie, wie Hunde kommunizieren

Wenn ein Hund wedelt, ist alles gut. Das heißt zwar nicht, dass er nicht kommt und an einem hochspringt und einen abschlecken will. Aber es heißt, dass er nichts Böses will. Ist der Hund aggressiv, dann fletscht er mit den Zähnen, knurrt. Diese Verhaltensweise kennt man. Es gibt aber freilich x Signale zuvor. Wenn er unsicher ist, dann legt er die Ohren an, dann wird der Schwanz zwischen die Hinterläufe gequetscht, dann schleckt er sich die Schnauze. Das sollte man wissen und weiter geben.

Respektvoller Umgang

An den Ohren oder am Schwanz ziehen, sehr rüde streicheln – das mögen Hunde freilich nicht. Wenn man einen Hund nicht kennt, ihn aber angreifen will, sollte man zuerst - ohne sich vorn über zu beugen - den Handrücken hinhalten, damit das Tier einmal schnuppern kann. Wenn genug Vertrauen da ist, kann man ihn streicheln; aber eben respektvoll, nicht zu harsch.

Üben mit bekannten Hunden

Fragen Sie Freund*innen oder Bekannte mit Hund, ob Sie den Umgang einmal üben können. Freilich sollte es ein gutmütiger Hund sein, bei dem die Bekannten (und Sie) sich sicher sind, dass nichts passiert. Ein Tipp: Hat das Kind sehr große Angst, dann sollte eher an einem mittelgroßen Hund geübt werden. Kleine Hunde können sich sehr schnell bedroht fühlen und dann auch unerwartet zuschnappen.

Coping-Strategien entwickeln

Kommt ein Hund, nicht weglaufen; nicht die Arme hochreißen, wenn er raufspringen will; ruhig bleiben; den Hund ignorieren. Man findet sehr viele gute Hinweise, wie man sich richtig verhalten soll. Das kann man zunächst eben mit einem „Übungshund“ trainieren, dann gemeinsam mit dem Kind.

Es ist einfach beinahe unmöglich, sich heutzutage nicht mit Hunden auseinanderzusetzen. Dementsprechend sollten Sie die Angst vor ihnen nicht unbearbeitet lassen. Man muss nicht erst 20 Jahre alt werden, wie das bei mir der Fall war! Je früher die Angst überwunden wird, umso besser. Für Mensch und Tier.

shutterstock/Nina Buday

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