Es ist beinahe die ewige Frage bei Haustierbesitzerinnen und -besitzern: Katze oder Hund? Wir haben beides und können darum quasi ultimativ Auskunft geben.

Warum eigentlich Haustiere? Natürlich, weil sie niedlich sind. Hunde helfen vor allem dem Menschen. Wer sich sonst nicht viel bewegt, muss das in der Regel mit dem Wuff machen. Aber auch Katzen helfen. So will eine Studie herausgefunden haben, dass Haustiere stressresistenter machen. Außerdem sind sie verdammt niedlich. Bleibt letztlich nur noch die Frage, ob Hund' oder Katz' nun das bessere Haustier ist. Ich habe mir das anhand meiner Erfahrungen einmal angesehen:

(c) Georg Sander

Zeitaufwand: Katzen 1:0 Hunde

Wer einfach einen Vierbeiner im Haus haben will, um sich weniger allein zu fühlen oder die Partnerin oder den Partner nicht mit Kuscheleinheiten und Körperkontakt überhäufen will, kann sich ein Tierchen halten. Wer den Zeitaufwand dabei gering halten möchte, sollte sich tunlichst ein Kätzchen zulegen. Neben der täglichen Fütterung und dem gelegentlichen Ausräumen des Katzenklos sowie den obligatorischen Kuscheleinheiten war's das mit dem Zeitaufwand. Wer es minimieren will, hat für den Gegenwert von vielleicht 30 Minuten ein Haustier. Die Hunde hingegen wollen mehrmals täglich pinkeln und gacken, brauchen mindestens eine größere Runde mit einer Dauer von mehr als einer Stunde

Tierarztkosten: Katzen 1:1 Hunde

Ich möchte hier ungefähr alle Tierärztinnen zitieren, bei denen ich mit den Katzen war: „Da müssen wir ein paar Tests machen.“ Und dann weiß man noch immer nicht, was los ist. Eine unserer Katzen hatte eine Entzündung im Kieferbereich. Tests, Vermutungen, Tests, Vermutungen, Zahn ziehen, Tests, Geld, Geld, Geld – nach zwei Wochen war die Entzündung weg, aber wir um einen netten Geldbetrag ärmer. Anscheinend handelt es sich bei Katzen um Tiere, bei denen die Anamnese unglaublich schwer fällt. Bei den Hunden lag und liegt es fast immer auf der Hand, was los ist. Sie fiepsen, schmatzen und schlecken bei Schmerzen oder Essen nichts. Bei den Katzen weiß man am ehesten, dass man wenig weiß und Test nichts beweisen, sondern eher Andeutungen ergeben.

Fütterung: Katzen 2:1 Hunde

Der Punkt geht auch an die Katzen, außer man hat quasi Luchse zuhause und einen Chihuahua. Katzen werden nun einmal nicht so groß wie Hunde und brauchen einfach weniger. Zudem kann man Katzen eher noch einen Trockenfutterspender hinstellen; Hunde, die sich ihre Dose selber öffnen kenne ich noch nicht. Leichte Abstriche gibt es sicherlich bei Freigängern. Hunde erlegen schließlich seltener Auerhähne, die sie einem dann als Morgengabe auf den Kopfpolster legen. Allerdings weisen Hunde öfters Lebensmittelunversträglichkeiten auf. In der Regel also steigt man bei den Kätzchen billiger und unproblematischer aus, weswegen finanziell klamme Tierfreund*innen wohl eher den Stubentiger zu sich holen sollten.

Kuschelfaktor: Katzen 2:2 Hunde

Es darf keinesfalls über einen Kamm geschert werden. Aber es gibt ja Unterschiede zwischen Katzen und Hunden. Während Letztere in der Regel total auf Frauchen oder Herrchen fixiert sind – und dass auch sehr gerne zeigen – bekommt man bei Katzen zuweilen eher den Eindruck, dass sich die Besitzverhältnisse ab dem Einzug des Fellhaufens umdrehen. Katze wohnt nicht bei Mensch, sondern Mensch bei Katze. Während die Wuffs meistens herkommen, wenn man sie ruft, soll bei Katzen schon einmal eine ausgestreckte Mittelkralle gesehen worden sein. Die Katze kommt, wann SIE will, nicht, wenn ich es will. Die Hunde lieben dich, komme was wolle. Die Katze duldet dich. Ein Punkt für die Hunde.

Fitness: Katzen 2:3 Hunde

Wie viele Katzen sehen Sie, die an der Leine mit Herrchen und Frauchen Gassi gehen? Dachte ich mir. Wer einen Hund hat, der muss raus. Zwar bei jedem Wetter und auch im Krankenstand, aber die restliche Zeit des Jahres wollen die Hunde einfach hinaus. Gut, man kann es auch analog zu Katzen mit einem Kisterl probieren oder die Hunde einfach in die Wohnung machen lassen – aber was jetzt lustig klingt, stinkt nicht nur mit der Zeit, sondern ist Tierquälerei. Natürlich nervt das vor allem im Winter, wenn die Nase rinnt und der Kopf brummt, aber generell ist es nachgewiesen, dass das Hundehaben sich gesundheitlich für die Halter auszahlt. Ok, Sie können es schon probieren, mit der Katze an der Leine. Haben wir auch. Ist nicht so...

Internet: Katzen 3:3 Hunde

#catcontent: Google liefert 250.000 Einträge, #dogcontent liefert nur etwas mehr als 6.000. Wärend der Fame mit Hunden schwierig ist, meistens muss man Trainer*in werden und irgendwas Tolles erfinden, um wie Martin Rütter viel Geld zu verdienen, geht das bei den Katzen einfacher. Tabatha Bundesen, Besitzerin der „Grumpy Cat“, ist mittlerweile laut Medien millionenschwer. Und das nur, weil sie eine Katze hat. Damit können die Hunde kaum mithalten. Falls also jemand auf einen vierbeinigen Jackpot ohne großes Zutun hofft, sollte drauf hoffen, dass die eigene Katze irgendetwas Verrücktes macht. Bevor das mit Hunden klappt, muss man viel Arbeit reinstecken und das würde dem Zeitaufwand ja zuwider laufen.

Eindruck bei Fremden: Katzen 3:4 Hunde

Ich meine freilich nicht, wie sich die Leute anscheißen, wenn man mit einem Dogo Argentino über die Mariahilfer Straße flaniert. Aber haben Sie schon einmal erzählt, dass Sie Ihr Kätzchen von der Straße Bulgariens haben und dann, dass der Hund aus der Tötungsstation kommt? Genau, Sie sind halt als Hundehalter ein Idealist. Außerdem machen Hunde den Menschen auch relativ gesehen sozial. Schließlich trifft man immer wieder Menschen beim Gassigehen. „Und, was macht Ihre Katze so?“, ist auch kein so guter Gesprächseinstieg wie „Wie alt, welche Rasse, Mischling,...?“ und so weiter. Ein klarer Punkt für die Hunde, die einfach einen interessanteren Eindruck machen.

Urlaub mit dem Tier: Katzen 4:4 Hunde

So weit ich weiß, ist der finanzielle Unterschied zwischen Katzen und Hunden nicht sonderlich groß. Ab 25-30 Euro aufwärts kostet ein Tag für den Hund, Katzen sind meistens 10 Euro billiger. Beim Mitnehmen ist es so, dass viele Hotels einen Extraobulus für Hunde verlangen. Im Bekanntenkreis war es auch immer leichter, Katzenaufpasser*innen zu finden als Hundeaufpasser*innen. Wer schnell mal übers Wochenende weg will, tut sich sicherlich auch leichter, die Nachbarn zu fragen, ob sie die Katzen füttern können. Das funktioniert bei Hunden eher weniger gut. Auch unter Tags können Katzen länger alleine bleiben als Hunde. Ausgleich für die Schnurrer.

Es ist also ein Unentschieden geworden. Es gibt viele Dinge, die bei der Tierliebe für Hunde und für Katzen sprechen. Angeblich soll es ja auch Katzen- und/oder Hundemenschen geben. Kann man glauben, muss man aber nicht.

Was habt ihr lieber?

1
Ich mag doch keine Fische vergeben
Meine Bewertung zurückziehen
Du hast None Fische vergeben
6 von 6 Fischen

bewertete diesen Eintrag

fischundfleisch

fischundfleisch bewertete diesen Eintrag 16.12.2015 20:26:44

3 Kommentare

Mehr von Georg Sander