Der Hass in der Gesellschaft geht uns alle an

„Zahl der rechter Straftaten so hoch wie nie“ - Zeit.de. „Enormer Anstieg bei rechtsextremen Taten“ - Kurier.at. „Immer mehr rechtsextreme Straftaten“ - Faz.net. Steht nur in der Zeitung? Nein, geht uns alle an!

Der Brandanschlag auf eine Flüchtlingsunterkunft in Himberg bei Wien vergangenes Wochenende ist nur der letzte auf einer langen Liste an fremdenfeindlichen Straftaten in den letzten Jahren. Doch es sind nicht nur die Zeitungsberichte, die uns alle aufhorchen lassen sollten. Das passiert nicht irgendwo. Es fängt am Stammtisch an, wenn in kleiner Runde Gehässigkeiten ausgetauscht werden, es überträgt sich auf die Straße, wo Menschen, die halt anders anschauen, offen angepöbelt, angespuckt und angegriffen werden. Der Hass gegenüber „den Anderen“ tritt immer häufiger unmaskiert zu Tage. Und es fängt immer im kleinen an.

Mag sein, dass in Deutschland Angela Merkel und in Österreich Christian Kern auf höchster Ebene an der Dekonstruktion von politisch legitimierter Fremdenfeindlichkeit in Form von AfD und FPÖ arbeiten. Aber am Sonntag und im Jahr 2017 wird sich zeigen, dass an der Wahlurne viele, viele Menschen den Brandstiftern unserer Zeit die Stimme geben. Zuerst wird der Hass entfacht und geschürt, dann kommen die, die davon profitieren, an die Macht – genau darauf wies Frau Gertrude im viral gegangenen Video hin.

Aber wir dürfen uns nicht zurück lehnen. Ich weiß nicht, wo der Hass herkommt, ich weiß nur, dass er da ist. Und diesem Hass ist nicht nur auf der hohen politischen Bühne mit pathetischen Reden hier und verschärften Gesetzen da beizukommen. Nein, es sind wir, die tagtäglich den Mund aufmachen müssen. Man muss gar nicht sonderlich weit links stehen, um dieses Klima der zuerst verbalen, dann tatsächlichen Gewalt abzulehnen.

Wenn ihr also am Wochenende wieder einmal die abschätzigen Bemerkungen über „die Auslnder und die Asylanten“ am Stammtisch, am Nachbartisch, am Familientisch hört, dann konfrontiert die Leute mit ihrem Hass. Setzt euch auch auf der Straße für Fremde ein – man muss keine Heldin und kein Held sein, um die Polizei zu rufen.

Oder wollen wir wirklich darauf vertrauen, dass dieses riesige Problem unserer Zeit nur und ausschließlich von den Politikern und Politikerinnen gelöst wird?

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Fischler

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