Die zweite Liga namens SkyGo Erste Liga fristet jahrelang eher ein Mauerblümchendasein. Das ist schade, denn dort beginnen Profifußball und so manche verheißungsvolle Karriere. Und am wichtigsten: Die FIFA ist ganz weit weg von dieser Liga!
In der nächsten Saison spielen die Traditionsvereine LASK, Wacker Innsbruck und Austria Salzburg in der zweithöchsten Spielklasse. Dazu kommt noch der SKN St. Pölten mit dem schönsten Stadion der Liga, mit dem Floridsdorfer AC der österreichische Meister von 1918, der Vorarlberger Traditionsklub Austria Lustenau und eventuell sogar der klingende Name Austria Klagenfurt. Dazu kommt noch mit dem FC Liefering der Red Bull Salzburg-Nachwuchs, der beste des Landes. Der Kapfenberger SV, bekannt aus dem „Des is Brutalität“-Sager und eine attraktiv spielende Mannschaft sowie ein Absteiger, sei es Admira Wacker oder Wiener Neustadt.
Alleine das Teilnehmerfeld bürgt für viele spannende Duelle vor hoffentlich toller Kulisse. In dieser Saison waren es im Schnitt knapp 2.000 Fans, die zu den Spielen fuhren. Es werden mehr werden! Denn die Saison bot einiges an Spannung. 22 Spieltage lang lieferten sich der SV Mattersburg und der LASK einen aufregenden Kampf ums Bundesligaticket, den die Burgenländer in der 23. Runde mit einem 3:0-Auswärtssieg auf der Linzer Gugl für sich entschieden. Dann duellierte sich der SVM noch mit den Jungbullen des nicht-aufstiegsberechtigten FC Liefering um den Meistertitel. Noch mehr Spannung bot aber der Abstiegskampf. Erstmals müssen zwei Vereine direkt absteigen, am Ende erwischte es den SV Horn und TSV Hartberg.
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Das mag zwar sportlich fragwürdig sein, aber zwischenzeitlich befanden sich sieben (!) von zehn (!!) Teams in Abstiegsgefahr. Nach dem 23. Spieltag betrug der Abstand des Vierten auf den Letzten nur sechs Punkte. In der letzten Runde gestern hätten noch vier Teams absteigen können. Vor allem Hartberg kämpfte wie ein Löwe, erzielt beim SKN drei Tore und musste doch nach einem 5:3 absteigen. Den FC Wacker feuerten knapp 15.000 Fans, ein Großteil davon mit Freikarten, an, um nach dem letztjährigen Bundesligaabstieg nicht noch einmal abzusteigen. Und der Fußballgott bescherte den Fans des heimischen Kicks nun eine sehr attraktive zweite Liga in der kommenden Saison. Mit vielen Teams, die gerne aufsteigen würden und eigentlich niemandem, der runter will.
Warum rühre ich hier die Werbetrommel und will, dass ihr gefälligst öfters am Freitag nach der Arbeit in die zweite Liga geht? Vor allem, wenn es doch auf Sky und im Beisl die Premier League,die Primera Division und die deutsche Bundesliga gibt? Ist der Kick wirklich ansehnlich, der da zwischen Floridsdorf und Lustenau geboten wird? Nun ja, ein möglicher Grund könnte sein, dass ihr nun noch mehr auf die FIFA angefressen seid. Die haben mit der zweiten Liga Österreichs wenig gemeinsam. Und es ist ein durchaus „ehrlicher“ Kick, der da geboten wird, der aber auch Qualität hat. Man sehe sich nur an, was die Aufsteiger Jahr für Jahr in der Bundesliga schaffen – oder denkt daran, dass Spieler wie Aleks Dragovic oder Neo-Englandlegionär Kevin Wimmer hier ihre ersten Profispiele absolvierten. Auch ein gewisser David Alaba...
Und aus vielen Gesprächen „off-records“ weiß ich, wie wichtig die Zuschauer sind. Nicht nur für die Kulisse, sondern auch für das Geldbörsel der Vereine. Und je größer das ist, desto bessere Kicker kann man bestaunen. Die Auf- und Abstiegsmodalitäten halten viele Experten für bescheuert, es war eine salomonische Lösung. Für nicht-Kenner: Bislang spielte der Vorletzte Relegation, aus drei Regionalligen müssen zudem drei Mannschaften rauf, das ist ein schwieriger Flaschenhals. Aber diese Lösung sorgt zumindest für eine unglaubliche Spannung. Die Fans vor Ort sorgen dann auch für die passende Stimmung.
Natürlich ist das ein bisschen egoistisch – denn auch wir Sportjournalisten haben mehr Spaß an Matchbesuchen vor mehreren tausend Fans als vor ein paar hundert. Unsere Chefs freut's auch, weil sich Artikelbilder mit vollen Tribünen besser machen, als eine Futterwiese hinterm Tor. Achja, und da wäre noch die Sache, dass man vielleicht die ersten Gehversuche des nächsten David Alaba beobachten kann. In dem Sinn: Schöne Sommerpause, wir sehen uns ab Juli am Freitagabend in der Ersten Liga!