Es ist ja vollkommen bekannt, dass es auf der Welt exakt drei Arten von Menschen gibt: Jene, die Haustiere haben; jene, die unbedingt eins haben wollen; und jene komischen Leute, die keine Tiere mögen.
(c) Georg Sander
Als ich klein war, durften wir keine Haustiere haben. Zu Innenstadt, zu viel Verantwortung. Und weil die Nachbarn unter uns ein Faible für große Hunde hatten, hatte ich lange Angst vor Hunden. Katzen waren mir egal, aber eher suspekt als ich ein Stöpsel war. Vor allem diese Kratzspuren an den Unterarmen der Mitschüler*innen, die Stubentiger besaßen. Hinzu kamen noch die unzähligen „Mein Hamster ist gestern gestorben/verschwunden/in der Tür zerquetscht worden“-Geschichten. Als ich älter wurde gefiel mir die Idee eines Haustieres immer mehr. Gut, mit 15 findet man in erster Linie die Hunde der Freunde lustig, die mit Fußbällen...naja, ihr kennt das.
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Jedenfalls kommt dann dieses Erwachsenenleben mit eigener Wohnung und vor allem jene, die alleine bewohnt wird, ist unglaublich leer. Das ist man nicht gewohnt, da im Mindestfall ja zumindest eine Bezugsperson daheim co-wohnt. Und dann wird dir eben mehr als bewusst, dass tierische Mitbewohnerinnen und Mitbewohner einen unschätzbaren Mehrwert für dein Leben haben. Irgendwann denkst du beim Umzug in erster Linie, ob diese Gegend gut für deine Hunde ist, ob die Katzen genug Platz haben. Vielleicht machen das Menschen mit Kindern auch, aber um diese Frage zu beantworten, siehe den Einstieg in diesen Blog. Dem Vernehmen nach passieren Kinder ja eher als Haustiere.
Gerade in Zeiten von Social Media sieht man sie dann in Hülle und Fülle: Die ganzen armen Teufelchen, die sehr gerne ein neues Zuhause haben wollen. Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten trennen sich viele Menschen von ihren Tieren, vor allem in ärmeren Gegenden. Das ist traurig und von meinem Standpunkt aus freilich unverständlich. Aber mit gesichertem, guten Einkommen ist es auch leicht zu behaupten, dass man sowie so eher nur Nudeln mit Ketchup essen würde, als die Tiere wegzugeben. Dass Tiere in Haushaltsbudgethinsicht durchaus eine Belastung darstellen, braucht man aber nicht zu diskutieren. Darum urteile ich mal lieber nicht drüber, wenn jemand sagt: Der Bello muss weg, meine Kinder haben nix zu essen.
Gerade deshalb plädiere ich als Mithalter von vier Haustieren dafür, einfach noch ein Tierchen mehr zu nehmen. Da gibt es freilich eine Reihe von Dingen, die bedacht werden müssen; ein passendes zweites oder drittes Tier zu finden, die Tiere aneinander gewöhnen und so weiter. Aber wenn da schon ein Vierbeiner um einen herum wuselt, dann stört es kaum, wenn ein zweiter da ist. Für die Tiere ist es, macht man es richtig, auch schön, noch mehr Spielpartner zu haben. Das kann ich jetzt mit mehreren Jahren Erfahrung durchaus als Fakt hinstellen. Die Möglichkeiten sind vielfältig. Man kann bei NGOs weit weg anfragen. Oder bei lokalen Organisationen. Der Vorteil bei Orgas in der Gegend ist freilich, dass sie mit Rat und Tat, also mit Expert*innen, zur Seite stehen.
Vielleicht hat man am Ende des Tages gefühlt ein Tier zu viel und es gibt auch das Phänomen des Animal Hoardings, also mehr oder weniger Tiermessis, die gar nicht genug Tiere haben können. Das ist natürlich übers Ziel hinaus geschossen. Mit Maß und Ziel kann man aber von sich selbst behaupten, ein Tier mehr gerettet zu haben. Schließlich darf man ja nicht vergessen, dass sie den Menschen Jahrtausende lang unersätzliche Dienste abgeleistet haben. Das kann man dann ruhig mal zurück geben, sollte man nicht zu dem komischen Teil der Menschheit gehören, der Haustiere nicht mag.