Europäische Politiker beklagen die Einmischung des Bosporus-Sultans Erdogan in nationale Wahlen. Große Töne werden gespuckt, konkrete Taten, geschweige denn Konsequenzen bleiben gänzlich aus. Von den ergebnislosen Drohgebärden deutscher und österreichischer Politiker und den Demutsgesten der EU-Spitze lässt sich der Halbmondführer verständlicherweise nicht beeindrucken. Dabei wäre es doch so einfach, ein Gebot der Stunde und der Redlichkeit, dem türkischen Staatspräsidenten eine eindeutige und klare Botschaft zukommen zu lassen:
Herr Erdogan,
die Türkei war, ist und wird kein europäisches Land. Die Türken waren, sind und werden keine Europäer und ein Beitritt der Türkei in die Europäische Union entspringt daher bestenfalls der Einzelmeinung einiger bedeutungsloser EU-Bürokraten. Weder geografisch, noch historisch, noch kulturell und schon gar nicht ökonomisch stellt Ihr Land eine entscheidende Bereicherung für Europa dar. Auch auf die Segnungen Ihrer Anhänger, die Sie uns freundlicherweise in Massen geschickt haben, können wir gut und gerne verzichten.
Ihr Verständnis von Demokratie – ich zitiere Sie: „Die Demokratie ist nur der Zug, auf den wir aufsteigen, bis wir am Ziel sind. Die Moscheen sind unsere Kasernen, die Minarette unsere Bajonette, die Kuppeln unsere Helme und die Gläubigen unsere Soldaten.“ mag zwar auf Anklang bei anatolischen Ziegenhändlern stoßen ist aber kein Beitrag zu einem friedlichen Zusammenleben in Europa.
Auch Ihr Zugang zur Religionsfreiheit – ich zitiere Sie nochmals: „Eroberung heißt Mekka. Eroberung heißt Sultan Saladin, heißt, in Jerusalem wieder die Fahne des Islams wehen zu lassen.“ mag zwar einige radikale Islamisten und Bombenschmeißer begeistern, entspricht aber so gar nicht einem zivilisierten und humanistischen Geist.
Ihr kürzlich verabschiedetes Ermächtigungsgesetz ist zudem auch kein Akt des gegenseitigen Vertrauens. Die historischen Bindungsfäden zwischen unseren Ländern und der Türkei sind uns spätestens seit den Türkenkriegen bekannt und stellen angesichts der nach wie vor vorherrschenden Mentalität keinen Beitrag zur Völkerverständigung dar.
Daher, Herr Erdogan: bleiben Sie dort, wo der Pfeffer wächst.