Es steht jeden Tag ein Rindviech auf, man muss es nur finden. So oder so ähnlich scheint doch das Geschäftsprinzip der Proponenten des Rauchverbots-Volksbegehrens – im Volksmund auch Schmierenkomödie genannt - zu sein. Der oberste Ärztekämmerer erklärt uns mit Hilfe der gesamten österreichischen Medienlandschaft stündlich die Folgen des Tabakkonsums in schillernd-schrecklichen Farben und wird beim heimlichen Heizen seiner Zigarette ertappt und abfotografiert. Der ehemalige Vorsitzende der GrünInnen und nunmehrige Bundespräsident räuchert täglich – übrigens entgegen des geltenden Rauchverbots in öffentlichen Gebäuden - die ehrwürdige Hofburg aus, seine politisch beerdigte Jutesackpartei fordert ein Rauchverbot in der Gastronomie. Das sind übrigens jene Antiraucherkämpfer deren politisches Hauptprogramm die Freigabe von Haschisch vorsieht. Zusammenfassend praktisch geantwortet: Wasser predigen, Wein saufen! Theologisch geantwortet: Scheinheiligkeit in Reinkultur! Der Vorsitzende der sozialistischen Sanierungsopposition Christian Kern hat noch voriges Jahr das von 562.552 Österreichern unterstütze Volksbegehren gegen TTIP und CETA erfolgreich gekillt und schubladisiert und richtig, gegen den Willen des Volkes die unseligen Freihandelsabkommen durch den Ministerrat gepeitscht. Jene die also heute wie Rumpelstilzchen aufheulen und die direkte Demokratie überraschend auf ihren Fahnen heften, waren die Begehren des Volkes doch immer herzlich egal. Erinnern Sie sich? Gentechnik Volksbegehren, von einer SPÖ Regierung schubladisiert. Neutralitäts-Volksbegehren, von einem SPÖ Bundeskanzler zu Grabe getragen. Und diese Liste des autokratischen Österreichs sozialistischer Prägung ließe sich beliebig fortsetzen. Und heute? Heute wird kampagnisiert, sind die Chefredakteure der Zeitungen und Sender zu Volksumerziehern mutiert, wird in einem liberalen Staat der persönlichen Freiheit der kommunistischen Enteignungs-, Bevormundungs- und Verbotspolitik gefrönt. Und warum? Nicht weil irgendeinem Verantwortungsträger etwas an der persönlichen Gesundheit unserer Bürger liegen würde, sondern ausschließlich darum, um das Volk als nützliche Idioten schamlos gegen die Regierung in Stellung zu bringen.
Ich bekenne mich dazu und heuchle nicht. Ich bin Raucher, ich stehe für die persönliche Freiheit der Menschen, für die Freiheit der Wirte in ihren Lokalen selbst bestimmen zu können. Das ist der Grundsatz eines liberalen Staates, eines freisinnigen Gesellschaftsmodell mündiger Bürger, die durch die Auswahl ihrer Lokale selbst eine Entscheidung treffen können und nicht absurde und parteipolitisch motivierte Volksbegehren dazu brauchen, deren Ergebnis ohnedies nur Schall und Rauch ist.