Türkische Kinder - in Soldatenuniformen gehüllt und Halbmondfahnen schwenkend - exerzieren in einer Wiener Moschee und stellen eine blutige Weltkriegsschlacht nach. Österreichs Medien und Politiker sprechen von – ich zitiere - „verstörenden Bildern“. Aber wie „verstörend“ können diese Umtriebe des ATIB-Vereins eines Bosporus-Diktators Erdogan eigentlich noch sein, wenn gerade der Letztgenannten dafür bekannt ist, bereits im Jahr 1998 Folgendes gesagt zu haben: „Die Demokratie ist nur der Zug, auf den wir aufsteigen, bis wir am Ziel sind. Die Moscheen sind unsere Kasernen, die Minarette unsere Bajonette, die Kuppeln unsere Helme und die Gläubigen unsere Soldaten.“ Also frage ich brav und demütig: wo ist eigentlich jetzt die große Überraschung?
Zum besseren Verständnis für das linke Gesocks in den politischen Zirkeln, auf Twitter und den Redaktionen:
Man stelle sich nur ein Sekünd‘chen lang vor, wie groß das Entsetzen wäre, wie laut der Aufschrei der Zivilgesellschaft ausfallen würde, wie mahnend die Worte eines Bundespräsidenten sein könnten, wenn österreichische Kindergartenkinder in einer katholischen Kirche die Abwehrschlacht des Prinz Eugen gegen die Türkenbelagerung nachstellen würden. Das Land stünde still, ein Lichtermeer der Armleuchter am Heldenplatz wäre binnen Stunden organisiert, Massendemos in allen Großstädten veranstaltet. Die gesammelte linke Reichshälfte würde mit Schaum vor dem Mund den Rücktritt der gesamten Bundesregierung samt des Kardinals fordern. Die türkische Regierung würde den österreichischen Botschafter einbestellen. Ein internationaler Eklat wäre unausweichlich, die EU würde einen Bericht anfordern.
Und wir: Wir finden es „verstörend“, wenn man im Kindergartenalter nationalistisch militarisiert wird, wenn der politische Islam jegliche Integration zerstört. Wenn kleine unbedarfte Mädchen mit Kopftuch zu Demos auf die Straße geschickt werden.
In einem Satz „verstörend“ zusammengefasst: Uns ist wirklich nicht mehr zu helfen!