Dieser Tage konnte ich mich im Parlament von der sogenannten „Qualität“ der heimischen Abgeordneten überzeugen. Und angesichts dieses Sammelsuriums von Abstimmungsvieh, Siebenschläfern und Hinterbanklemuren, welche rhetorisch bereits beim ersten Satz am Rednerpult schwer verunfallen, ersuche ich die Parteichefs der wahlwerbenden Listen bei der kommenden Nationalratswahl Folgendes zu berücksichtigen: 1. Das Wort Parlament kommt vom französischen „parler“ und bedeutet Unterredung und Diskussion. Das Parlament ist kein „Lesament“, es wäre daher wünschenswert, wenn Sie statt den bisherigen Grammatikmördern und verbalen Tachinierern im Nationalrat endlich Personen nominieren, die wenigsten im Stande sind, unfallfrei zu reden und ihre eigenen Reden geistig verstehen. 2. Die Verfassung sieht das freie Mandat vor, bei einem Großteil der Abgeordneten habe ich eher den Eindruck, dass sie wie willenlose Hühner in der Legebatterie unter dem Zwang ihrer Parteien leben müssen. Dies trägt zur Verelendung unserer Demokratie bei. Es wäre daher wünschenswert, wenn sie selbstständig denkende und wirtschaftlich unabhängige Personen nominieren, die auch imstande sind, ihre Ideen und Vision zu verteidigen. 3. Die bisherige Zusammensetzung des Nationalrates basiert auf Vorschlägen von Bünden, Gewerkschaften und Kammern, die ihr sinnloses und kurz vor der Pensionierung stehendes Füllmaterial in den letzten Reihen des Parlaments positionieren. Diese Sozialstaatschnorrer und willenlosen Knechte geben beim Portier ihr Hirn ab und empfangen über ihre Interessensvertretung und Seilschaften die Befehle. Es wäre daher wünschenswert, dass nur jene Personen im Parlament sitzen, welche die Unterstützung der Bevölkerung haben und nicht Lobbyisten des Ständestaates sind. 4. Manche empfinden den Sitz im politischen Wasserkopf der Republik als Krönung ihrer skrupellosen Karriere als Parteigänger, welche sprichwörtlich über Leichen gegangen sind. Es wäre wünschenswert, dass Sie endlich Personen nominieren, die wenigstens im Ansatz gewissen moralischen und ethischen Prämissen entsprechen und wissen, wie man das Wort „Charakter“ buchstabiert. 5. Es soll Abgeordnete geben, die bereits seit gefühlten 100 Jahren im Parlament auf Kosten des Steuerzahlers wie die Maden im Speck leben. Wie das Fettauge auf der Rindsuppe, schwimmen sie immer oben auf. Es wäre wünschenswert, dass endlich junge Idealisten zum Zug kommen, die noch nicht der parteipolitischen Gehirnwäsche erlegen sind.
Ich glaube, das können wir uns Steuerzahler für 8.600 Euro brutto im Monat, mit denen wir das Sitzfleisch der Abgeordneten vergolden, durchaus erwarten.