Vor kurzem habe ich euch von meiner Reise nach Silicon Valley erzählt. Hier kommt Teil 2 über meinen Besuch an der Google Universität in Mountain View.
Dass einige Menschen, die heute um die 40 Jahre alt sind, bis zu 140 Jahre alt werden, hat mich umgehauen. Es fällt schwer, sich das vorzustellen, doch die Wissenschaft ist so weit. Stellt sich die Frage, ob man überhaupt so alt werden will. Wir vollziehen damit den Wandel von einem reaktiven Gesundheitsmanagement zu einem proaktiven. Die Prävention steht im Vordergrund, also die Frage, wie wir gesund bleiben und nicht, wie wir wieder gesund werden. Dabei werden uns Geräte helfen, zum Beispiel technologisch hochentwickelte Armbänder und Mobiltelefone, um gesund zu bleiben. Mit ihnen können wir erkennen, in welchem physischen Zustand wir uns befinden und sobald ein Wert nicht stimmt, können wir gegensteuern. Das macht übrigens viele praktische Ärzte überflüssig, denn diese Geräte sind verlässlicher als die Meinung so mancher Ärzte.
Das ist nur der erste Teil. Der zweite Teil klingt abenteuerlich – und ist es auch.
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Die Wissenschaft ist soweit, tief in die menschliche DNA einzugreifen, es geht um Eingriffe in die so genannte menschliche Keimbahn, wodurch schadhaftes Genmaterial entfernt oder verändert werden kann. Ebenso ist es bereits möglich, in ungeborenes Leben einzugreifen, Stichwort „Baby nach Maß“. Was bedeutet das? Zum einen, was erfreulich ist, dass wir gesünder auf die Welt kommen, viele tödliche Krankheiten wie Krebs besiegen und die Lebenszeit und -qualität deutlich erhöhen können. Zum anderen, wirft diese Entwicklung viele ethische und gesellschaftliche Fragen auf, zum Beispiel:
- Was passiert mit unseren Arbeits- und Pensionssystemen wenn die Menschen 140 Jahre alt werden? Gibt es dann Altersarmut in großem Stil?
- Ist es wünschenswert, sich sein Wunschbaby wie ein Neuauto zu bestellen und die Farbe der Augen, Größe etc. auszuwählen? Welche Folgen hat das für die menschliche Entwicklung?
- Was passiert, wenn Genetic Engineering von Diktatoren oder anderen Bösewichten zur Erschaffung eines „Monsters“ missbraucht wird?
Eines ist jedenfalls fix: Ein gesundes langes Leben wird in Zukunft noch viel mehr als heute davon abhängen, ob man Geld hat oder nicht. Viele Staaten werden Genetic Engineering aus verschiedensten Gründen regulieren bzw. verbieten. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Forschung stehenbleibt. Der Wunsch nach einem langen gesunden Leben ist stärker als jede Regulierung. Es wird immer Staaten geben, die aus politischer Überzeugung, Geldgier, Korruption oder anderen Motiven Genetic Engineering erlauben werden.
Das bedeutet jedoch, dass es in Zukunft keine 2 Klassen Medizin sondern eine 4 Klassen Medizin geben wird. Ob wir es wollen oder nicht, wer lange gesund sein will, muss dann auch reich sein.
Gerald Hörhan ist Unternehmer und Initiator derInvestmentpunk-Academy– http://investmentpunk.academy
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