Die EU-Politik hat einen Denkzettel verpasst bekommen. Weil bis dato Lösungen für die Flüchtlingskrise ausbleiben und die Menschen mit der Massenmigration schlichtweg überfordert sind; weil die EU im Umgang mit Griechenland durch abenteuerliche Unfähigkeit glänzte; weil der EU-Bürokratiesumpf unerträglich geworden ist und sich in absurden Formen äußert – Stichwort Energiesparlampen und andere irrwitzige Auflagen und Einführungen; weil die Freunderl- und Vetternwirtschaft in den letzten Jahrzehnten dubiose Lobbyinggeschichten und vieles mehr (wie die Besetzung unnützer Posten) an den Tag brachte etc. Nicht zu vergessen die Globalisierung und Digitalisierung, die die Menschen überfordern und Fragen wie "Ist mein Job noch sicher?" unbeantwortet lassen. Kurz: In der EU liegt so manches im Argen. Dennoch: Wir haben der EU vieles zu verdanken und das sollten wir nicht vergessen.

Für die EU und auch für Deutschland und das kleine Österreich wäre ein Zerfall eine wirtschaftspolitische Katastrophe. Die, die jetzt so laut nach einem Austritt schreien, scheinen vergessen zu haben, dass wir unseren Wohlstand nicht zuletzt oder vor allem der EU zu verdanken haben. Ein Zerfall der EU bedeutet: Noch mehr Arbeitslosigkeit, noch weniger Wirtschaftswachstum, keine Reisefreiheit und eine politische und wirtschaftliche Marginalisierung. Österreich würde im Fall eines Austritts an internationaler Bedeutung verlieren, "what is Austria?" – diese Frage wäre oft zu hören. Übertrieben? Nein, leider nicht, hatten wir alles schon.

Ich kann nur an die Vernunft der Menschen appellieren, links- und rechtsradikales Gedankengut abzulehnen, denn es spaltet die Gesellschaft und verpestet das Klima. Ein Austritt aus der EU ist nicht die Lösung, sondern der Untergang. EU-Politiker sind jetzt gefragt und müssen Einsatz zeigen. Sie müssen längst fällige Lösungen für Probleme finden, sonst ist es mit unserem Europa vorbei. Wenn sie weiterhin Antworten auf all diese Probleme schuldig bleiben, werden rechtsradikale Gruppierungen davon profitieren, was unweigerlich zum Untergang der EU führen wird. Es wird unser geliebtes Europa zerreißen.

Es ist gut möglich, dass auch Österreich, Frankreich, Deutschland, Dänemark, Holland und andere Staaten über einen Verbleib abstimmen werden. Ich kann nur hoffen, dass die Antwort pro EU ist.

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Gerhard Nützmann

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