#Griechenland – Na dann geht doch zu den Russen!

Es ist schon irgendwie komisch, Griechenlands Taktik genauer zu verfolgen. Obwohl, so komisch es erscheinen mag, so tragisch ist es im Grunde. Jetzt liebäugeln die Griechen also mit dem Osten, genauer gesagt mit Russland und China. Warum? Na, weil die Freigabe von 7,2 Milliarden Euro an Notkrediten durch die Eurofinanzminister eben doch nicht so schnell über die Bühne geht. Sie müssen noch warten. Warten? Wer? Die Griechen? Das passt ihnen nicht, also machen sie das, wovon sie sich am meisten versprechen: Sie setzen Europa unter Druck in der Hoffnung, dass das große Geld fließt. Und vermutlich wird es das auch letztendlich geben, leider, ich würde den Griechen keinen Cent geben. Denn die Griechen haben uns eines ganz deutlich gezeigt: Sie sind nicht fit für die EU, halten sich an keine Vereinbarungen, und sollten daher auch nicht dazugehören.

Zurück zu den aktuellen Ereignissen: Sowohl Russland als auch China haben Griechenland "Hilfe" angeboten. Doch wie ernst sind diese Angebote? Putin will die EU vermutlich nur ärgern, denn die Russen haben wahrlich genug eigene Probleme und wenig Lust, Geld ins marode Griechenland zu pumpen. Natürlich: Ein gewisses Interesse mag bestehen, auch für China. Die Chinesen sehen in Piräus Wachstumspotenzial, weil sich der internationale Handel zwischen Europa und Asien verstärken könnte. Sind die großen Häfen am Atlantik traditionell auf das Geschäft mit den USA ausgerichtet, könnte Piräus zur Drehscheibe für Waren aus der Pazifik-Region werden.

Und Russland könnte seine Chance darin sehen, den von der ehemaligen griechischen Regierung gestoppten Verkauf des staatlichen Gaskonzerns Depa an Gazprom doch noch zu finalisieren. Damals ging es um einen Anteil von 65 Prozent. Aufgrund des finanziellen Drucks erscheint ein Verkauf dieser Anteile jetzt durchaus realistisch.

Aber: Das Problem an möglichen Hilfsangeboten seitens Russland oder China – sie fordern einen hohen Tribut. Ein Beispiel? Was, wenn das chinesische Transportunternehmen Cosco den Zuschlag für den Hafen von Piräus erhält, und zwar ganz ohne Ausschreibung im Gegenzug für milliardenschwere Kredite? Dann verstößt das gegen das europäische Ausschreibungsverfahren und bedeutet einen Bruch mit dem EU-Recht.

Naja, den Griechen wird das völlig egal sein. Da können wir uns sicher sein.

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Herbert Erregger

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Silvia Jelincic

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