Die Welt ist nicht schwarz und weiß. Es gibt keine ukrainischen Engel und russische Teufel. Auf der einen Seite eine Revolution gegen eine bestehende Regierung, auf der anderen Seite eine völkerrechtswidrige Annexion. Seit der Konflikt im Februar 2014 begonnen hat und sich wenig später auf den Osten der Ukraine fokussierte, haben weder Vladimir Putin, noch Petro Poroschenko wirklich ernsthaft versucht, zu deeskalieren. Befeuert wird das Ganze von den USA, und die Europäische Union macht bereitwillig mit. Ersichtlich an den jüngst wieder verschärften Sanktionen. Die EU wollte den russischen Bruderstaat in seine Einflusssphäre holen. Aber man sollte den russischen Bären nicht reizen, man sollte auch die russische Interessenlage berücksichtigen. Das kann sich Putin nicht ernsthaft gefallen lassen. Die USA würden sich ein Kalifat in Mexiko, finanziert und abhängig von beispielsweise dem Iran, auch nicht gefallen lassen. Russland kann auch gar nicht mehr nachgeben, ohne sein Gesicht zu verlieren.
Das ganze ist der pure Wahnsinn, bedenkt man auch die wirtschaftlichen Verflechtungen. Denn Geld hält sich bekanntlich so gut wie gar nicht an Ländergrenzen. Die Ukraine, aber auch die EU, sind von russischer Energie mehr als abhängig. Russland wiederum braucht Europa ebenfalls als Handelspartner. Und auch unser kleines Österreich hat richtig gar nichts von dem Konflikt außer Probleme. Russland ist ein wichtiger Partner: Banken, Immobilien, Tourismus, Energie sind große Themen für unser Land. Spanien oder Portugal kann das egal sein, Österreich trifft es ins Mark. Insgesamt lässt sich die EU dennoch vor einen Karren spannen, denn die Union ist von der Ukraine überhaupt nicht abhängig. Wegen so einem Land in einen regionalen oder gar globalen Krieg zu schlittern, wäre höchst unverantwortlich; ist in der Geschichte aber schon passiert. Man denke nur an Serbien und den ersten Weltkrieg!
Russland und die Ukraine schenken sich in Menschenrechtsfragen recht wenig. Alle wollen Waffen, alle wollen den Krieg. Es klingt ja schon fast zynisch wenn ukrainische Politiker sagen, dass sie Waffen brauchen, um den Frieden zu sichern. Waffen sichern keinen Frieden, sie zerstören Städte und Menschenleben. Egal was in den Medien steht, da wird im Westen dazu tendiert, dass die einen die Guten sind, die anderen die Bösen. Wir brauchen eine objektive Sicht auf die Dinge.
Ebenso sollte man sich auf der Zunge zergehen lassen, was die Sanktionen bewirkt haben: Die russische Wirtschaft schrumpft, Leidtragende sind aber nicht Putin, sondern die normale Bevölkerung. Ebenso leidet die Ukraine selbst an den Sanktionen, da Russland wichtigster Handelspartner und Energielieferant ist. Und Europa leidet, allen voran Österreich, und gefährdet seine Energieversorgung.
Jüngst warnte Michail Gorbatschow vor einem Atomkrieg wegen des Konflikts in der Ukraine. Die Worte sind schon aufgerüstet, es ist lange ein Tabu gewesen, das A-Wort zu sagen. Bei diesen Umständen: die Ukraine ist bankrott, von Russland komplett abhängig und geriert sich als Kriegstreiber. Die USA, Europa und Russland trudeln zusehends auf einen Krieg zu, den keiner will. Und Krieg ist nie eine Antwort.
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