So wohnen Sie richtig – mit Miete UND Eigentum

40 Prozent – so viel zahlen wir Österreicher von unserem Einkommen für Wohnen; das besagt eine Studie eines Immobilienbüros. Dieselbe Studie zeigt, dass Leute in ärmeren Ländern Europas einen deutlich höheren Prozentsatz ihres Einkommens fürs Wohnen aufwenden, Griechen und Spanier beispielsweise 50 Prozent; , in Deutschland sind es aber nur 35 Prozent, in der Schweiz sogar nur 30 Prozent, trotz exorbitanter Immobilienpreise. Kein gutes Indiz für den Zustand der österreichischen Wirtschaft.

In Österreich sind dabei Mieten internationalen Vergleich noch sehr günstig, auch die Mietpreisentwicklung über die letzten 10 Jahre war nicht viel höher als die allgemeine Inflationsrate. Es sind in meinen Augen vor allem die Betriebskosten, die das Wohnen teuer machen. Und die Kaufpreise für Wohnungen in den großen Städten sind in den letzten Jahren förmlich explodiert, getrieben durch niedrige Zinsen und immer aufwendigere Baugesetze und Bauauflagen.

Was mir auch auffällt, ist, dass die Österreicher bereit sind, sehr viel Geld in schönes Wohnen zu investieren. Wenn ich mir ansehe, was in Deutschland akzeptiert wird und was in Österreich, ist da schon ein Unterschied. Dort haben im vierten Stock viele Wohnungen keinen Aufzug. Und wenn man die Luxusvillen in Bad Homburg und Döbling vergleicht, ist das wie Tag und Nacht, auch wenn ersteres reicher ist als Döbling.

Wer in Ballungsräumen leben will, muss schon jetzt tief in die Tasche greifen; billiger wird es jedoch nicht mehr. Die Menschen ziehen immer mehr in die wirtschaftsstarken Ballungsräume, während der ländliche Raum immer mehr entvölkert wird. An internationalen Metropolen wie New York, London oder San Francisco, aber auch Moskau oder Shanghai, kann man schon erkennen wohin der Trend führt: Selbst gutverdienende Menschen können sich kaum mehr leisten, im Stadtzentrum zu wohnen; sie haben entweder die Möglichkeit, lange Anfahrtswege in überfüllten öffentlichen Verkehrsmitteln in Kauf zu nehmen, sie leben in WGs oder in Mikrowohnungen. Wo die Wirtschaft boomt, boomen auch die Immobilienpreise.

Ich erwarte nicht, dass der Anteil, den der Durchschnittsbürger fürs Wohnen ausgeben muss, in den nächsten Jahren sinken wird, zumindest nicht in den größeren Städten. Das Gegenteil wird vermutlich der Fall sein, trotz Mietpreisregulierung und politischer Diskussionen. Stagniert unsere Wirtschaft weiter, ist zudem zu befürchten, dass Wohnen in den Städten für den Durchschnittsbürger zunehmend unleistbar wird. Nur eine wachsende Wirtschaft mit hohen Einkommen schafft die Voraussetzung, dass Wohnen nicht bald die Hälfte des Haushaltsbudgets auffrisst.

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Bernhard Juranek

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Silvia Jelincic

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Herbert Erregger

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fischundfleisch

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