Sorge um Chinas Wirtschaft? Die machen das besser als wir!

China hält derzeit die internationale Wirtschaft in Atem. In den letzten Wochen wurden immer mehr Stimmen laut, wonach den Wachstumszahlen aus Peking nicht zu trauen sei. Von Willkür und Manipulation ist auch in den Medien die Rede. Was ist da dran? Nun, nüchtern betrachtet, kann das niemand so genau sagen, doch eines ist sicher: Wenn die chinesische Wirtschaft zusammenbricht – ich erinnere an das Schicksalsjahr 2008, als die Lehman Brothers Insolvenz verkündeten – dann wird das die internationale Finanzwelt nicht unberührt lassen.

Allerdings sind die Chinesen viel cleverer als wir. Denn im Fall einer echten Krise ist die Regierung (ähnlich wie die USA) im Stande, rasch effiziente Maßnahmen zu setzen, um die Situation zu stabilisieren, da das Land nach wie vor zentralistisch geführt wird. Hinzu kommt, dass China reich genug ist und unter anderem viele Gold-Reserven und Fremdwährungsreserven hält, um nicht so wie Griechenland in den Abgrund zu stürzen und auf das Geld anderer angewiesen zu sein. Um China müssen wir uns wahrlich keine Sorgen machen, da steht es um uns schlechter. Leider wird bei uns in Europa nur lange herum geredet, aber nichts passiert: Die Kaufkraft sinkt, die Wettbewerbsfähigkeit auch (Deutschland und die Schweiz sind große Ausnahmen) und von Wirtschaftswachstum kann auch keine Rede sein (über die Arbeitslosigkeit will ich gar nicht erst reden). Ein Beispiel: Die amerikanischen Krisenbanken, die AIG und die Automobilindustrie wurden innerhalb von 2 Jahren reorganisiert und sind heute wieder hochprofitable Konzerne. In Europa ist man noch immer mit der Abwicklung und Sanierung von Banken aus der Finanzkrise beschäftigt.

Ich war erst vor kurzem in Hong Kong. Wie dort Top-Manager über uns Europäer bzw. über Europa reden, das tut schon weh. "If you don’t have to invest in Europe, stay out; if you have to invest in Europe, only invest in Germany“ ", knallte mir einer entgegen, als es ums Investieren ging. Warum? Weil unser Markt klein ist verglichen zu großen Staaten wie China, den USA und Indien. Und weil unser Markt gesättigt ist – warum also auf Europa setzen? Wirtschaftlich betrachtet hat er leider Recht. Auch für Unternehmen sind wir unattraktiv geworden, die Überregulierung und die hohen Abgaben vertreiben alle über kurz oder lang. Europa bringt sich gerade selbst um und wir zerbrechen uns den Kopf über China? Wir sollten lieber darüber nachdenken, wie wir uns selbst aus der Dauerkrise retten. Und nein, ich übertreibe nicht.

Gerald Hörhan ist Unternehmer und Initiator der Investmentpunk-Academy – http://investmentpunk.academy

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Herbert Erregger

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