Lange schaffte es die Debatte zum Thema bargeldloser Zahlungsverkehr nicht, sich in den Medien halten. Sie verschwand wieder in der Versenkung, bevor sie umfangreich über das gefährliche Potential informieren konnte: es drohen umfangreiche Einschnitte in unsere demokratische Freiheit.
Als Argument für den bargeldlosen Zahlungsverkehr wird vor allem der Kampf gegen Kriminalität und Terrorismus genannt. Die viel größeren Profiteure wären jedoch Banken, Unternehmen und der Staat, die sich durch die Abschaffung des Bargeldes diverse Kosten einsparen könnten: Ausgaben für den Herstellung und die Verwaltung des Bargeldes würden entfallen und Lohnkosten für Schalter- und Kassenmitarbeiter könnten gesenkt werden.
Quo vadis? – was wir gewinnen und verlieren.
Was aber bedeutet die Abschaffung des Bargeldes, abgesehen von einem leichteren Geldbeutel, für den einzelnen Bürger? In erster Linie gehen wir einen weiteren Schritt in Richtung totale Überwachung. Finden künftig alle Transaktionen elektronisch statt, so wäre jede noch so private Anschaffung, jedes Hobby, jede (sexuelle) Vorliebe und überhaupt jeder mit Geld verbundene Konsum plötzlich nachvollziehbar. Und das könnte vielen nicht nur unangenehm sein, sondern auch ernsthafte Konsequenzen nach sich ziehen, sowohl im privaten als auch im gesellschaftlichen Bereich. So würde der Ehefrau ein geheimer Bordellbesuch ebenso wenig entgehen, wie den Krankenkassen, die ja bereits jetzt mit dem Gedanken spielen, ungesundes Verhalten zu sanktionieren, das fettige Essen oder die Zigaretten.
Außerdem wäre jeder (Regierungs-) Kritiker lückenlos überwachbar und könnte durch Einfrieren der Konten mehr oder weniger handlungsunfähig gemacht werden, ja könnte ohne Bargeld im Falle eines Verfahrens nicht mal einen Rechtsbeistand bezahlen, wodurch ein fairer Prozess unmöglich werden würde.
Auch wirtschaftlich wären die Konsequenzen verheerend. Zum einen wäre zu erwarten, dass die Abschaffung den Schwarzmarkthandel mit Alternativwährungen erblühen lassen würde und zum anderen könnten ausländische Währungen wie der Schweizer Franken eine (weitere) Aufwertung erfahren und so die eigene Wirtschaft und Währung destabilisieren. Zudem würde diese Maßnahme die Grundlage zu einem Negativzins bzw. zur Besteuerung oder Beschlagnahmung von Geldvermögen bieten, wodurch unsere Sparguthaben aufgefressen werden.
Die Möglichkeiten zur totalen Kontrolle und Einschränkung der persönlichen Freiheit eines jeden Einzelnen würden zwar Vorteile für Banken, Unternehmen und staatlichen Behörden mit sich bringen, wären aber vor allem ein weiterer Schritt hin zum gläsernen Bürger, für den die Abschaffung des Bargeldes eine Menge wirtschaftliche und datenschutzrechtliche Nachteile bedeuten würde. Und sollte der bargeldlose Zahlungsverkehr tatsächlich irgendwann umfassend eingeführt werden, bleibt letztens nur eine Option, um diesen Nachteilen zu entgehen: Auswandern.