Wann bilden sich Tierärzte endlich mal weiter?

Mir ist bewusst, dass die Frage sehr provokant ist und sich der ein oder andere Tierarzt auf den Schlips getreten fühlt... aber vielleicht wacht der ein oder andere dann doch mal auf.

Ich bin im 2. Jahr meiner Tätigkeit als Ernährungsberaterin für Hunde. Hier in meiner Region, gibt es nicht einen Tierarzt, der bereit wäre eine Kooperation mit mir einzugehen. Aber vielleicht ändert sich das ja bald. Für die ersten Fragezeichen in den Gesichtern der Studierten Veterinäre habe ich bereits gesorgt. Aber nur einer hatte den Mut zu fragen, wie ich denn das Kunststück fertig bekommen hätte.

Es ging um eine Hündin, 7,5 Jahre jung, kastriert, ständige Blasenentzündung, Harngries. Empfehlung des Tierarztes: Nierendiättrockenfutter. Die HHin durfte sich sogar aussuchen, welchen Hersteller sie nehmen wolle. (Verträge hatte der Tierarzt eh mit beiden Herstellern abgeschlossen).

Vier Wochen lang alles versucht, die eine Sorte mochte die Hündin nicht, weitere vier Wochen lang wurde die andere Sorte versucht. Da hatte die Hündin im rotierenden Wechsel Erbrechen und Durchfall. Weitere Maßnahmen des Tierarztes: Magenschoner gegen die Übelkeit, Wurmkur wegen dem Durchfall.

Monat 3 und 4 gingen ins Land, die Hündin hatte bereits 6 kg abgenommen, da sie entweder das Futter auskotzte oder generell verweigerte.

In diesem erbärmlichen Zustand wurde mir die Hündin vorgestellt, als der Tierarzt eine weitere Wurmkur folgen lassen wollte, da die erste wohl nicht gegriffen hätte. Ich ließ die Hündin einen Tag fasten, eine Woche lang erhielt sie täglich mehrfach über den Tag verteilt die Morosuppe, danach wurde sich innerhalb von 7 Wochen, behutsam auf Frischfütterung umgestellt. Während der insgesamt 8 Wochen wurde permanent über 3 Tag der PH-Wert im Urin ermittelt, solange bis sich dieser auf die magische Zahl "7" eingependelt hatte.

Die Kost wurde anfangs gekocht, später gedünstet und zum Schluß überbrüht gereicht.

Nach einer Woche gab es keinen Durchfall mehr, nach weiteren 3 Tagen behielt sie die Mahlzeiten in sich, nach 4 Wochen hatte sie bereits 2 kg zu gelegt, nach 8 Wochen war von der traurigen Gestalt nichts mehr übrig.

Nach 3 Monaten zur Kontrolluntersuchung war kein Harngries mehr nachweisbar.

Hexerei, dummes Geschreibsel, ein Einzelfall? Ich wünschte manchmal es wäre so. Es ist aber leider kein Einzelfall. Nur der behandelnde Tierarzt war nicht so begeistert, obwohl es seiner Patientin jetzt wieder gut ging. Nur nicht durch seine Hand. Trotzdem blieb die Werbung für seine "topspezialisierte Knowhow" bestehen.

Nur die HHin hatte keinen Bedarf mehr zu diesem Tierarzt zu gehen. Bestenfalls noch für die Impfungen.

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Spinnchen

Spinnchen bewertete diesen Eintrag 15.04.2019 06:27:32

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