Hahaha, na das ist doch mal eine geile Meldung. Den Typ würde ich am liebsten abknutschen und unterstützen! :)
Worum geht es? Um das Problem mit den Banken, die einfach ihren originären Job nicht machen. Die Geschichte spielt sich zwar in Frankreich ab, wo die Banken unzähligen kleinen Unternehmern die Kredite verweigern. Bei uns ist dieses Problem zum Glück nicht mehr so schlimm, dennoch machen die Banker immer noch eine Menge falsch.
Foto: Thierry Baux/miroirdumonde.com http://www.welt.de/wirtschaft/article152408494/einmalige-nutzung-EDITIONDWK-Alexa-2.html
Hier der Original Artikel, der die Zusammenhänge erklärt:
;)
"In diesem Restaurant haben Banker Hausverbot
Von Gesche Wüpper , Paris Wirtschaftskorrespondentin
Der Besitzer eines Restaurants sorgt für Aufsehen. Er will keine Banker bedienen – es sei denn, sie zahlen Eintritt. Ob das ernst gemeint ist oder nicht: Frankreich diskutiert über die Aktion.
"Hunde willkommen, Zutritt für Banker verboten, außer sie zahlen 70.000 Euro Eintritt", steht auf der grauen Schiefertafel neben dem Eingang. Mit diesem ungewöhnlichen Zutrittsverbot sorgt derzeit ein junger Restaurantbesitzer in Frankreich für Schlagzeilen – nicht nur in seiner Heimat. Dabei hätte Alexandre Callet, so sein Name, diese Werbung gar nicht nötig. Denn sein vor sieben Jahren gegründetes Restaurant "Les Écuries de Richelieu" in Rueil-Malmaison, einem westlich von Paris gelegenen Vorort, wird bereits seit 2010 von dem berühmten "Guide Michelin" empfohlen.
Es sind denn auch andere Gründe, die den 30-jährigen Wirt zu dem provokativen Zutrittsverbot getrieben haben: Rache – und der Wunsch, auf eines der Probleme hinzuweisen, unter denen die französische Wirtschaft leidet. Denn nicht nur ihm, sondern unzähligen anderen kleinen Unternehmern werden von Banken Kredite verweigert.
Obwohl sein Restaurant schwarze Zahlen schreibt und die Schulden dafür abbezahlt sind, wollte ihm kein Finanzinstitut 70.000 Euro leihen, um ein zweites Lokal zu eröffnen. "Ob Restaurantbesitzer oder Unternehmer – wir sitzen alle im selben Boot", sagt Alexandre Callet. "Jedes Mal, wenn wir ein neues Geschäft lancieren wollen, müssen wir uns klein machen und wie Tiere auf allen Vieren krabbeln." Für ihn steht deshalb fest: "Die Banken machen ihre Arbeit nicht."
In Frankreich kommt das Zutrittsverbot für Banker an. Immerhin gehört es für viele Politiker hier schon fast zum guten Ton, auf sie zu schimpfen. Das findet auch den Applaus vieler Wähler. "Mein wahrer Feind ist die Finanzwelt", erklärte denn auch Staatsoberhaupt François Hollande mitten im Präsidentschaftswahlkampf 2012. Der konservative Gegenspieler des Politikers von der Sozialistischen Partei, Ex-Präsident Nicolas Sarkozy, legte damals nach. "Die Rolle der Banken ist nicht, schnell viel Geld zu verdienen, sondern den Unternehmen zu vertrauen", giftete er
"Das unbezwingbare Frankreich ist stolz auf diese sinnvolle Initiative", lobte der Linkspopulist Jean-Luc Mélenchon jetzt das Zutrittsverbot Callets auf Twitter, nachdem die Tageszeitung "Le Figaro" darüber berichtete
Eigene Partei gegründet
Ob Restaurantbesitzer Callet zu den Anhängern der Linksfront von Mélenchon gehört, lässt sich nicht sagen. Dabei träumte der junge Mann, der sich nach eigenen Angaben alles selber aufgebaut hat, einst sogar von einer politischen Karriere. So gründete er seine eigene Partei namens France Unité, um 2012 bei den Präsidentschaftswahlen anzutreten.
Er stehe keiner Partei nahe, erklärte er damals der Gratiszeitung "Metronews". Er wolle nur einfach etwas in Frankreich verändern, etwas bewegen. Doch Callet fehlten seinerzeit die notwendigen Bürgen, um sich als Kandidat aufstellen zu lassen. Inzwischen habe er keine Ambitionen mehr, in die Politik zu gehen, sagt der Restaurantbesitzer nun.
Mit dem Zutrittsverbot für Banker hat er dennoch etwas bewegt. Callets Angaben zufolge ist bereits ein Direktor einer Bankfiliale zu ihm gekommen, um sich persönlich zu entschuldigen. Er sei auch von einem Mitarbeiter der Botschaft Katars kontaktiert worden, sagt er. Er habe ihm angeboten, dass eine Bank aus dem Emirat sein Projekt eines zweiten Restaurants finanzieren könnte.
Für Callet dürfte das eine kleine Genugtuung sein. Denn von den unzähligen Banken in Frankreich, die er wegen eines Kredits angeschrieben hatte, hat es nur eine für nötig gehalten, ihm überhaupt zu antworten – mit einer Absage. Ähnlich erging es ihm vor sieben Jahren, als er nach einer Finanzierungsmöglichkeit für sein erstes Restaurant suchte. 20 Banken lehnten seinen Antrag ab, bevor eine ihm den notwendigen Kredit gewährte.
"Ich habe nie finanzielle Probleme gehabt, und doch befinde ich mich in dieser Situation", sagt Callet. "Die Art, wie Banken mich behandelt haben, spiegelt die beschämende Art wider, wie Unternehmer in Frankreich behandelt werden." Das sei jedoch nicht das einzige Problem Frankreichs, kritisiert er. Denn es gäbe in seiner Heimat mehr Beamte als in jedem anderen Land der Welt und ein völlig aufgeblähtes Wohlfahrtssystem. Dazu käme die 35-Stunden-Woche, die der französischen Wirtschaft die Luft zum Atmen nehme, beklagt Callet." (© WeltN24 GmbH 2016. Alle Rechte vorbehalten)
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