Salzhemmendorf: Acht Jahre Haft für Haupttäter

"Wir haben über Hitler geredet, dass der ganz gut wäre"

"Wegen des Brandanschlags auf ein Asylbewerberheim in Salzhemmendorf sind zwei Männer und eine Frau zu Haftstrafen zwischen vier und acht Jahren verurteilt worden.

Die Anklage hatte belegt, dass der Tat fremdenfeindliche Motive zugrunde lagen.

Nur durch Zufall war bei dem Anschlag niemand ums Leben gekommen.

(Foto: dpa) http://polpix.sueddeutsche.com/bild/1.2912350.1458222578/860x860/prozess-brandanschlag-salzhemmendorf.jpg

Etwa ein halbes Jahr nach dem Brandanschlag auf eine Asylunterkunft im niedersächsischen Salzhemmendorf hat das Landgericht Hannover die Täter zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Der 31-jährige Haupttäter Dennis L. muss wegen versuchten Mordes und Brandstiftung acht Jahre ins Gefängnis. Sein 25 Jahre alter Mittäter Sascha D. erhielt sieben Jahre Haft.

Die 24-jährige Saskia B. wurde zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt. Sie hatte die beiden betrunkenen Männer zum Tatort gefahren.

Dennis L. hatte gestanden, am 28. August 2015 einen selbstgefertigten Molotowcocktail in das Fenster der Flüchtlingsunterkunft in Salzhemmendorf geworfen zu haben. Auch die beiden anderen Angeklagten räumten ein, an dem Anschlag beteiligt gewesen zu sein. Ein Junge aus Simbabwe, der normalerweise in dem Zimmer schlief, entging nur durch Zufall dem Anschlag, weil er an diesem Abend im Nebenzimmer bei seiner Mutter schlief.

Das Urteil entspricht im Wesentlichen den Forderungen der Anklage. Diese hatte im Prozess die fremdenfeindliche Gesinnung der Angeklagten belegt. Die Verteidigung hatte für den 31 Jahre alten Werfer des Molotowcocktails auf eine Strafe von nicht mehr als fünf Jahren plädiert, für den 25 Jahre alten Mittäter auf eine milde Strafe.

Die junge Frau sollte nach dem Willen der Staatsanwaltschaft für vier Jahre und zwei Monate hinter Gitter. Die Verteidigung hatte für die Frau auf eine Bewährungsstrafe plädiert." http://www.sueddeutsche.de/politik/urteil-in-hannover-brandanschlag-in-salzhemmendorf-acht-jahre-haft-fuer-haupttaeter-1.2911626

Es brennt in Deutschland

Mehr als 200 Mal haben Täter in diesem Jahr Flüchtlingsheime angegriffen. Gefasst wurde kaum jemand. Wie kann das sein? Eine Recherche von ZEIT ONLINE und DIE ZEIT

Von Paul Blickle, Kai Biermann, Philip Faigle, Astrid Geisler, Götz Hamann, Lenz Jacobsen, Anna Kemper, Martin Klingst, Karsten Polke-Majewski, Stefan Schirmer, Hannes Soltau, Julian Stahnke, Toralf Staud, Tilman Steffen und Sascha Venohr

© Benjamin Beytekin/action press

"Mit der ganzen Härte des Rechtsstaats" werde der Staat gegen Menschen vorgehen, die Flüchtlinge angreifen. Das versprach Angela Merkel noch im September. Nun zeigt sich: Das Versprechen war leer. Fast jeden Tag attackieren Gewalttäter inzwischen Flüchtlingsunterkünfte. Mal fliegen Pflastersteine, mal Molotowcocktails, mal werden Wohnungen angezündet oder geflutet. Erschreckend oft sind Ermittler und Justiz hilflos, bleiben die Täter unbehelligt.

© ZEIT ONLINE

Ausführlicher Artikel: http://www.zeit.de/politik/deutschland/2015-11/rechtsextremismus-fluechtlingsunterkuenfte-gewalt-gegen-fluechtlinge-justiz-taeter-urteile

© dpa

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Serano

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