ja, jener verhängnisvoller Tag. Ich seh sie noch vor mir, wie sie zum Professor geht. Der hat mich zum Direktor gebracht, der hat die Eltern verständigt, die haben den Arzt verständigt und der hat mich eingewiesen.
Neuropsychiatrie des Kinder und Jugendalters im AKH
Das schlimmste was ich je erlebt habe. Noch heute verfolgt mich die Zeit dort. Das hat mit einem Spital nichts zu tun, vielmehr war es eine Versuchsanstalt für Verhaltensauffällige Jugendliche. Die ersten beiden Nächte hatten sie kein normales Bett frei. Also habe ich mit 13 oder 14 in einem Gitterbett schlafen müssen. Sie lassen die Gitter auf den Seiten unten, haben sie gesagt, ist halb so schlimm, haben sie gesagt. Das, das Gitterbett auch oben ein Gitter hat, ist halt so... Das rechte (Gitter)Bett war frei, links von mir lag ein etwa 10 Jähriger in einem geschlossenen Bett und hat auf mich gespuckt. Soweit ich mich erinnern kann, hatte ich ein Beruhigungsmittel bekommen und bin sehr schnell eingeschlafen. Und nun bist du als Jugendlicher mit verschiedenen Psychopaten in einem Spital und redest am besten mit keinem. Ich weis nicht mehr ob es täglich war, aber immer wieder gab es Visiten. Und die sind gaanz anders verlaufen, als normal. In der Regel liegst du im Zimmer und der Arzt kommt vorbei und sieht sich die Krankengeschichte an. Dort war es eine öffentliche Vorführung... Wir mussten am Gang warten, bis wir aufgerufen werden um zum Arzt zu gehen. Nachdem sie deinen Namen gerufen haben, bist du in einen Raum gegangen, der etwa die größe eines Klassenzimmers hatte. In der Mitte stand ein einzelner Sessel auf den man sich setzen musste. Da sassen dir dann etwa sechs bis sieben Ärzte im Halbkreis gegenüber und unterhielten sich über dich. Sie stellten auch ein paar Fragen, aber meistens unterhielten sie sich darüber, was man mit mir machen könnte... Nach einer schier ewigen Zeit (ein paar Wochen), durfte ich das Spital endlich wieder verlassen. Jahrzehnte konnte ich nicht mehr hinsehen, hab in die andere Rictung geschaut, wenn ich mit der Stadtbahn / U6 vorbeigefahren bin. Auch heute noch, versuche ich nicht hin zu sehen. In die Schule durfte ich aber nicht mehr zurück. Einmal bin ich vorbei gegangen und habe zum Fenster geschaut. Da hab ich sie das letzte mal gesehen. (Ich weis wo sie Arbeitet und hab sie einmal durch die Auslage gesehen) So gerne würde ich ihr sagen das es mir leid tut...
Von der Mittelschule wechselte ich dann mitten unter dem Jahr in die Hauptschule. Da wurde auch der Grundstein für meine Reiselust gesetzt. Ein Schüler kannte mich aus der Volksschule, wir wurden die besten Freunde. Dessen Vater war Geografieprofesser und veranstaltete im Sommer immer wieder Reisen mit einigen seiner ehemaligen Schülern. Und meistens bin ich mitgefahren.
Fortsetzung folgt...