Also, hier beginnt die Geschichte des kleinen Globetrotter.
Geboren am 26. Dezember 1968, während meine Mutter Kindbettfieber hatte, was eine sehr lange Kette von Ereignissen auslöste.
Aufgewachsen bin ich zwischen Ottakringer Brauerei und Brunnenmarkt. Hab noch immer den Duft der Brauerei in der Nase... Die ersten wirklichen Erinnerungen fangen im Kindergarten an, ich kann mich jetzt noch gut erinnern, das ich nie über Mittag bleiben wollte.
Wir haben gegenüber der Brauerei gewohnt, die Großeltern am Brunnenmarkt. Die Eltern Berufstätig, haben wir Mittags bei den Großeltern gegessen, die ich wirklich sehr gern hatte. Ich habe den Markt geliebt, an den Ständen entlang gehen und den Marktfauen zuhören. Weis noch genau, das viele Stände auf alten Leiterwägen mit großen dünnen Holzrädern aufgebaut waren. Hab auch die Marktschreie noch im Ohr, "a kilo Äpfl drei Schilling!" "frischa Salat grad vom Föd", der Trubel, unvergesslich. Interessant ist ja, das praktisch alle Frauen am Brunnenmarkt Kopftücher getragen haben und keiner hätt was dagegen gesagt. Oder das Geschäft vom Staud, der dort seine große Karriere gestartet hat. Oft war ich drin, für 10dag Sauerkraut und ein paar Salzgurken.
Der Großvater hat in der Pensionsversicherung gearbeit. Da hat er immer einen Weissen Arbeitsmantel angehabt, viele Jahre hab ich geglaubt er ist Portier, dabei war er Büroleiter. Mit Arbeitsmantel im Büro, kaum mehr vorstellbar...
Von ihm hab ich meine Abneigung gegen Friseure. Hab immer mit ihm gehen müssen, die Friseuse war 180 und hat sich nicht bücken wollen. Da habens so einen blöden Kindersessel auf einer langen Stange gehabt. Den hab ich gehasst. Ausserdem, die 70er, alle lange Haare, hab ich auf seinen Wunsch einen Militärischen Kurzhaarschnitt gehabt. Sogar die Eltern haben sich aufgeregt. Er hat nur gesagt, das gehört sich so... Trotzdem hab ich ihn sehr gern gehabt.
Dann, Die Volksschulzeit, Piaristen, ich war sehr gern dort. Mit einem netten, leicht übergewichtigen Pater als Lehrer. Und Schuluniform (die man aber nur zu Feiern getragen hat). Eine tolle Zeit, jeden Tag hat mich der Großvater abgeholt und wir sind zur Oma Mittagessen gefahren. Die hat aufgekocht,... Sie hat wirklich sehr gut gekocht und ich verdanke ihr auch, das ich praktisch alles esse. Nur manchmal hat sie es zu Gut gemeint. Ein einsamer Rekord,ich hab 27(!) Marillenknödel auf einmal gegessen. Wie ich dann gesagt hab, aus, ich kann nicht mehr, hats mich gefragt obs mir nicht geschmeckt haben? Weil am Tisch sind mindestens noch Zehn mehr gelegen... So weit, so schön.
Bis ich eines Tages, so mit 10 etwa, auf der Straße plötzlich umgefallen bin. Danach bin ich einen halben Tag im Koma gelegen. Ich erinnere mich noch ganz genau, als ich im Spital aufwachte. Ich höre noch immer, was ich gesagt habe und ich sehe, die Farbe der Wände noch immer. Das war die erste Auswirkung vom Kindbettfieber... Fortsetzung folgt