In der Klinik hatte ich zwei Seelenärzte, einen Psychiater und eine Psychologin.

Der Psychiater war das Furchtbarste, was man sich vorstellen kann. Etwa 50, mit langen weissen Haaren zum Zopf gebunden. Mit Strickjacke für 90 Jährige und Notizblock. Der hätte selbst eine Therapie gebraucht. Ich hatte ein Shirt von Calvin und Hobbes an. Seine erste Frage: "sind sie ein Fan von denen?"  ...naa, ich steh auf Donald Duck. Die folgenden Fragen waren auch nicht sonderlich intelligent, "wie geht es ihnen?" , "warum sind sie eigentlich da?", etc. etc... LIES MEINE AKTE; DANN WEIßT DU, WARUM ICH DA BIN...

Nach dieser optischen und intelektuellen Vergewaltigung hab ich mich schon gefragt, ob ich überhaupt zur Psychologin gehen soll. Aber die Pychologin ist eine Frau (beim Wort Psychologin anzunehmen), schlimmer kanns kaum kommen, also was soll's.

Dann bin ich halt hin gegangen... wow, so krank war ich noch nie. Nur ja nicht gesund werden, sonst darf ich nicht mehr kommen. Ich hab wirklich schon sehr viele Ärzte gesehen, aber noch nie eine wie Sie. Schöner und netter kann man gar nicht sein. Da hat man schon beim Hinsehen alle Sorgen vergessen. Mit jedem Satz hab ich mich besser gefühlt, besser kann man sich nicht aufgehoben fühlen. Sie war nicht nur unglaublich schön und nett, auch hat man im Gespräch gemerkt, wie kompetent sie war. Keine hübsche Blondine mit einem IQ einer Fliege, nein, eine echt perfekt vorbereitete Psychologin, auf die man gerne hört, einfach wow...

Ich bin wirklich nicht sexistisch, aber man kann sich halt keine bessere Behandlung wünschen.

Der Aufenthalt zwischen traumhafter Psychologin und dem selbst einen Psychiater brauchenden Psychiater ging zu Ende und ich muss mir wieder Gedanken über meine Zukunft machen.

Mir ist klar, dass es einer intensiven Therapie bedarf, um längerfristig "gesund" zu bleiben. Auch in Hinblick auf die OP, bei der ein Teil des Schläfenlappens entfernt wird. Für die ist eine stabile Psyche unbedingt erforderlich, da die Vorbereitung, bzw. die OP, eine starke geistige Belastung ist, die unter Depressionen zu mentalen Kurzschlüssen führen könnte. Das hat mir mein behandelnter Arzt erklärt. Also keine OP unter Depressionen.

Leider hat die Psychologin keine Therapieplätze mehr, (wen wunderts) also muss ich einen anderen Therapeuten suchen.

Sie hat mir ein Therapiezentrum in Eggenburg empfohlen, nur sinds 6 bis 8 Monate Wartezeit, was halt eine etwas zu lange therapielose Zeit ist. Wär gern hingegangen, geht halt grad nicht, vielleicht später.

Und so such ich mir einen Therapeuten in Wien. bzw. eine Therapeutin.

Natürlich suche ich eine für mein Fachgebiet. Aber ansonsten zählt einzig ihr Foto :)

Ich möchte gern von einer hübschen Psychologin betreut werden, einer zu der ich gerne geh, weil ich mich drauf freue, sie zu sehen. Ja, ich weiß, das Aussehen nichts mit Kompetenz zu tun hat, aber wer hat etwas gegen hübsche Therapeutinnen? Sie braucht auch nicht "jung" zu sein, nein einfach fesch und kompetent (bin 46 und hätte mir früher nie denken können, dass ich mal sag "eine 25 jährige ist mir schon zu jung..."

Ich hoffe ihr seht mich jetzt nicht als Chauvinist, weil ich das wirklich nicht bin. Normalerweise lege ich viel mehr Wert auf Intellekt, als auf Aussehen. Ich unterhalte mich am liebsten mit Menschen mit Niveau, die für gute Gespräche zu haben sind und mit denen man Spass haben kann.

Nein, ich bin ganz sicher niemand, der jemanden nach dem Aussehen beurteilt. (wobei, nach den Aussagen über die Therapeutin stimmt das halt nicht so ganz, möchte man meinen...)

Also ganz einfach meine Frage:

Ist es sexistisch, wenn ich meine Therapeutin, nach dem Aussehen aussuche?

Und?