Irgendwann hab ich sie da liegen gesehen, zwischen so vielen anderen. Ja, sie ist es, das hab ich sofort gewusst.

Bin gleich mit ihr ums Haus gelaufen, hab sie die Straßen lang gekickt. Die besten Tricks, die schönsten Tricks, gekickt wie ein Weltmeister.

Wie oft hab ich sie hervorgeholt, unter Autos, die da einfach im Weg gestanden sind. Hab Reifen getroffen, (selten auch Blech).

Gezittert, flog sie über Kanaldeckel, kam knapp davor auf. Soweit geschossen wie möglich...

ja sie hat sogar neben dem Bett übernachtet.

Dann, eines Tages, nach dem besten Schuss aller Schüsse, ganz gerade, so weit wie nie, blieb sie mitten auf der Straße liegen.

Der älteste, schäbigste Lieferwagen der Welt, fährt glatt über sie drüber.

Warum kein Mercedes, kein Porsche? Nein, gerade unter dieser Karre findet sie ihr Ende.

Ich tröste mich mit Kamillentee, das hat sie nicht verdient.

Jetzt muss ich mir eine neue Rosskastanie suchen, liegen so viele da.

Aber ob eine so gut fliegt wie sie?

(Ich weiß, so ein Gedicht gibt‘s schon von irgendwem, aber es ist halt grad meine Lieblingsbeschäftigung, Rosskastanien um den Pavillon zu kicken...)