seltsame Geschichte; Von einem der auszog, um wieder zu arbeiten und in der Berufsunfähigkeitspension landete.
Die Pensionsversicherungsanstalt (PVA) hat schon seltsame Regeln - und noch seltsamere Ärzte.
Man stelle sich vor, eine Rehabilitation dauert etwas länger als es denen Recht ist, nein, das geht nicht! Überhaupt macht man ja gar nichts, was die Rehabilitation beschleunigt. Steht zumindest auf irgendeinem Formular. Aber was solls, der Amtsarzt hat auf jeden Fall das letzte Wort. Und was für eines.. nicht einmal der Karikaturist Deix hätt den einen Arzt dort aufs Papier gebracht, der war seine eigene Karikatur...
Man geht zur PVA, um eine Verlängerung des Rehagelds zu beantragen, was ganz Normales.
Welche Fragen erwartet man da? Im Nachhinein bin ich auch nicht mehr ganz sicher. Aber ob ich DIESE, SEINE FRAGEN, erwartet hab? Nein, auf die wär ich nicht gekommen. Weil die waren folgende:
"so Fälle wie sie haben wir nicht oft" aha? bin ich so seltsam?
"Gut, wie heißt denn der Bundeskanzler?" was fragt der da? auf so eine Frage wär wahrscheinlich niemand vorbereitet gewesen.
bin ich gar ein paar Jahre im Koma gelegen? Nicht, dass ich wüsste.
Ich war so perplex, dass mir der Name nicht eigefallen ist. Hab geantwortet, weiß grad nur, dass das ein kurzer Name ist.
"na was ist denn das Gegenteil von lang?" da hab ich ihn gewusst.
Ob seine nächste Frage für die breite Masse geeignet ist?
"Wie heißt denn der Papst?" - drauf mit Franziskus geantwortet, obs stimmt, kann ich bis heute nicht sagen.
"wieviel ist 100 weniger 13?" Hab ich auf Anhieb gewusst.
"und wie oft geht 6 in 24?" Meine erste Antwort, ich sei nicht gestört, hat er ignoriert. Na gut, 4x..
So weit der Intelligenztest. Das wars aber noch lange nicht.
"ob ich keine glückliche Kindheit gehabt hätte?" Antidepressiva gehören seit Jahrzehnten zu meinen Grundnahrungsmitteln. Weil mir nichts Besseres eingefallen ist, hab ich gesagt, ich wäre Scheidungskind. Aber sonst bin ich normal aufgewachsen.
Da waren noch einige Fragen in die Richtung, die man nicht wirklich beantworten konnte.
Das waren die Fragen, ja welche Fragen waren das eigentlich?
Ganz zum Schluss ist er sogar zum Thema gekommen.
"in seiner Liste steht nichts, was ich mach" damits mir wieder besser geht und ich bald Vollzeit arbeiten kann.
2 Rehaaufenthalte sind ein paar Monate her. Regelmäßige Kontrollen bei Neurologen, Psychiater und Besuch einer Psychotherapie lässt er auch nicht gelten. Wundert mich eigentlich gar nicht mehr.
Endgültig den Vogel abgeschossen hat er mit der Aussage
"na was sie in ihrer Freizeit machen, ist ihre Sache!"
– auf meine Aussage, dass ich regelmäßig (geringfügig) arbeite, um mich wieder in einen normalen Arbeitsalltag einfügen zu können.
Jedenfalls ist ein paar Wochen später der Brief mit seinem Urteil über mein Gesuch auf Fortzahlung des Rehagelds gekommen.
Langfristig nicht mehr in den Arbeitsalltag integrierbar, weitere Therapien nicht erfolgversprechend.
Damit wandelt sich mein Antrag automatisch in ein Gesuch um Frühpension um!
Also soll ich wenigstens die bekommen.
Dass ich eigentlich in einem halben Jahr wieder Vollzeit arbeiten wollte, ist damit vom Tisch, für die PVA nicht mehr interessant.
3 Monate hab ich jetzt Zeit, in der AK gegen das Urteil des Arztes Einspruch zu erheben.
Der einzige Weg wieder arbeiten gehen zu dürfen, führt über das Gericht! nach Rücksprache bei der AK und einem Anwalt dauert so ein Prozess mindestens ein halbes Jahr, bis zu einem Jahr!
In der Zwischenzeit darf ich arbeiten (geringfügig) um die Berufsunfähigkeitspension beziehen zu können.
Anderes Geld ist in dieser Zeit nicht vorgesehen.
Selbstverständlich darf ich dabei nicht in meinem erlernten Beruf arbeiten, bin ja berufsunfähig!
laut einem Attest eines Amtsarztes der recht eigenartige Fragen gestellt hat
Soweit der Weg von einem, der auszog um zu? ja wozu denn?
wird sich vielleicht irgendwann einmal weisen.