Es gibt ein neues Regierungsvorhaben, nämlich, dass künftig auch Ambulanzleistungen in den Spitälern von den Zusatzversicherungen der SKL (Sonderklasse-) Patienten bezahlt werden können/sollen.
Bisher hat die SKL ja nur für stationäre Leistungen bezahlt.
"2-Klassen-Medizin!", "Skandal!", "Bevorzugung der Privatpatienten!", tönt es jetzt überall empört in den sozialen Medien, die Empörung der Kämpfer wider das Geld könnte gar nicht größer sein...
Schenk uns bitte ein Like auf Facebook! #meinungsfreiheit #pressefreiheit
Danke!
Nur - was wird sich dadurch tatsächlich ändern?
In den Ambulanzen in Wahrheit nicht viel - denn die diversen Privatpatienten der Oberärzte und Herren und Damen Primare sind auch bisher immer schon bevorzugt behandelt worden.
Sie mussten sich kaum an den Schaltern anstellen oder gar im Warteraum unter den dort zahlreich versammelten Plebs mischen - nein, die wurden immer schon gern am Schalterpersonal direkt in die Untersuchungsräume geschleust, um dort bevorzugt, womöglich mit einem kleinen Kaffeetscherl gut versorgt, auf die Ankunft IHRES Arztes zu warten. Denn eine mögliche Abwesenheit desselben war der EINZIGE Grund für eine etwaige kurze Wartezeit... man gönnt sich ja sonst nix - und WENN man schon ein erkleckliches Honorar auf den Tisch SEINES persönlichen Leibarztes legt, dann hat sich das gefälligst auch im Spitalsbereich positiv zu zeigen...
Und war dann eine besondere Untersuchung - etwa ein MRT - notwendig, welches bei ambulanten Patienten gar nicht durchgeführt wurde, weil es den stationären Partienen vorbehalten ist, und auch weil es viel zu teuer ist, dann hat man diese SKL-Patienten kurzerhand zu einer "Tagesaufnahme" aufgenommen - für eine Untersuchung, die durchschnittlich um die 30 Minuten dauert. Denn dafür zahlte die Zusatzversicherung bisher - ambulant jedoch nicht, da wird nicht nach Leistung abgerechnet.
Man hat also damit ein Bett belegt, welches womöglich ein anderer Patient dringender gebraucht hätte.
Insofern ist dieser Vorstoß zu begrüßen - denn die Sonderklassen tragen auch jetzt schon mit einem nicht zu unterschätzenden Anteil an der Spitalsfinanzierung bei.
Gut, dass das künftig auch für die Ambulanzen gelten soll!
Wieso diese Empörung jetzt so hochkocht, ist mir deshalb nicht ganz erklärlich...