Ich bin kein besonders sportlicher Mensch. Und das sieht man auch - ich schleppe eine erhebliche Last an zuvielen Kilos mit mir herum. Und das nun schon seit Jahren - seitdem ich nämlich beschlossen habe, von den bis dahin mich ständig begleitenden Bemühungen zum Abnehmen Abstand zu nehmen.
Dabei war ich in meiner Jugend sehr sportlich - angefangen von Jiu Jitsu über Radfahren, Rollschuhfahren (das ist die Urform von Roller Skaten), etc., ich war eine begeisterte Leichtathletin in der Schule und darin auch recht gut - kurz gesagt, ich hab mich in meiner Jugend wirklich viel bewegt.
Dann lernte ich meinen Mann kennen - und der war tatsächlich ein Ausbund an Unsportlichkeit. Es mag zwar wie eine Ausrede klingen, aber Sporteln macht halt keine Freude, wenn der Partner nicht mitzieht.
Und so hab ich im Abstand von einigen Jahren immer wieder um die 9 - 10 kg zu- und dann wieder abgenommen.
Das ging jahrelang so - das letzte Mal nach der Geburt meiner Tochter: Ein ständiges Auf und Ab.
Die Gemeinheit ist nämlich, je mehr man sich mit dem Abspecken auseinandersetzt, desto komplizierter wird die Sache.
Heißt es heute noch: Mageres Fleisch ist das Non Plus Ultra, weil die Beilagen dick machen, sind es morgen genau die tierischen Fette, die man weglassen sollte, weil sie kalorienreich sind.
Und - wenig bis gar nichts Essen allein bringt auch nix, weil man unbedingt auch Bewegung dazu machen muss, weil man sonst nur Muskelmasse abbaut, jede zusätzliche Kalorie aber sofort wieder ins Fettgewebe wandert...
Ich habe X Diäten probiert, war im AKH Akupunktieren, um den Appetit zu zügeln, habe Hypnosestunden genommen, in deren Folge ich tatsächlich eine Zeitlang bestimmten Versuchungen widerstanden habe, habe anhand einer Tabelle die täglichen Kalorien gezählt, und und und - im Grunde war ich 25 Jahre lang grundsätzlich ständig auf Diät.
Und dann hab ich es irgendwann aufgegeben. Und sukkzessive zugenommen.
Ich oute mich jetzt - ich esse nämlich gern. Und viel. Früher konnte ich an keiner Mehlspeise vorbeigehen, ich hatte bei Kaffejausen immer Angst, dass mir ein Kuchenstück zuwenig sein könnte.
Kuchen zum Frühstück, Kuchen zu Mittag als Dessert, am Nachmittag zum Kaffee - und vielleicht, zum Drüberstreuen, auch noch am Abend beim Fernsehen. Ich gehe sehr spät schlafen - und spätaabends überkommt mich meistens der Hunger.
Zu den süßen Versuchungen bin ich auch noch ein Fan von Teigwaren aller Art - ob es jetzt Spaghetti, Ravioli, Spiralen, Fleckerln oder Maccaroni sind, vor mir sind sie alle nicht sicher.
Und am besten schmecken sie mir mit guten, sämigen (=fettreichen) Soßen.
Leider mache ich für diese Art der Nahrungsaufnahme zu wenig Bewegung.
Ich werkle zwar in Haus und Garten herum, erledige hier durchaus auch handfeste Arbeiten, dazu habe ich zwei Hunde, mit denen ich regelmäßig spazieren gehe, aber das ist offensichtlich alles zuwenig an Bewegung. Und vor allem DIE FALSCHE Bewegung.
Vor ziemlich genau zwei Jahren habe ich mir nach Jahren wieder ein gebrauchtes Fahrrad zugeleget - und mir vorgenommen, die kurzen Wege und Erledigungen in meiner Umgebung künftig damit zu absolvieren.
Gefahren bin ich bis jetzt noch nie damit....
Zu meiner Verteidigung muss ich allerdings anführen, dass ich einen Bandscheibenvorfall in der LWS hatte, der mich anderthalb Jahre ziemlich kampfunfähig gemacht hat, ich hatte ständig Schmerzen.
Im Februar des vergangenen Jahres wurde ich dann operiert, und es geht mir, naja, immerhin besser als vorher.
Weil ich zusätzlich auch eine Wirbelverschiebung aufgrund eines instabilen Gelenkes hatte, wurde mir auch zusätzlich eine Versteifung verpasst.
Und ich weiß, ich sollte unbedingt regelmäßig Rückengymnastik betreiben, um meine Rückenmuskulatur zu stärken.
Tja, und jetzt kommt meine Inkonsequenz ins Spiel - ich schaffe es einfach nicht, regelmäßig zu Hause irgendwelche Übungen zu absolvieren. Zunächst, weil ich anfangs sehr unsicher war, ob ich dabei auch alles richtig mache - speziell das mit dem "Bauch Anspannen" war mir lange Zeit suspekt.
Immerhin bin ich jetzt zwei Semester lang hintereinander einmal wöchentlich zur Gymnastik gegangen (und bin auch schon für Herbst wieder angemeldet), aber das ist natürlich bei weitem nicht ausreichend, man sollte die Übungen auch zu Hause mehrmals wöchentlich durchführen.
Dazu hat es leider noch nicht gereicht - ich suche noch immer nach dem Zauberspruch, welcher mich dazu bringt, tatsächlich brav zu trainieren.
Beim Ausreden Erfinden bin ich nämlich schon Meisterin.