Und weiter geht die unendliche Geschichte um das Leinerhaus, welches man auf der Mariahilfer Straße abgerissen hat und nun durch ein ziemlich gesichtsloses Kaufhausmonster des Multis SIGNA des Hrn. Benko ersetzen wird.

Nachdem die Proteste gegen den Abriss des Gründerzeithauses mitsamt seiner wunderschönen historischen Eisenstiege nichts genützt hatten, wurde dieses gnadenlos per Abrissbirne ins Nirwana verfrachtet.

Dass dabei zumindest die Stiege scheibchenweise an Meistbietende verscherbelt wurde und nun fragmentar in diversen privaten Gärten zu bewundern sein wird, mag da keinen wirklichen Trost darstellen.

Interessanter ist jedoch, was sich um den Neubau des von SIGNA geplanten Neubau samt überhöhter (!!) Dachterrasse mit Begrünung abspielt...

Dass das Gebäude insgesamt zu hoch geplant ist und eigentlich so nicht genehmigungsfähig ist, wurde bereits verschiedentlich in den Medien thematisiert, auch dass es für solche kleinen Schönheitsfehler durchaus das eine oder andere Sicherheitstürchen für Bauwerber gibt - Stichwort: § 69 der Wiener Bauordnung - dürfte interessierten Bürgern nicht verborgen geblieben sein.

Interessant ist jedoch der Umstand, dass es offensichtlich jetzt erst zur Bauverhandlung kommt.

Jetzt - nachdem man vorsorglich das alte Leinerhaus samt historischer Stiege abgerissen hat.

Um einmal gleich Tatsachen zu schaffen, an denen die Stadt nicht (mehr) vorbeikann. So ein Loch auf der prominentesten Wiener Einkaufsstraße macht sich halt auf Dauer nicht so wahnsinnig gut im Stadtbild.

Da erhebt sich blitzartig die Frage:

Was passiert eigentlich, wenn diese BV nicht positiv für den Bau des neuen Einkaufstempels ausgeht?

Wenn sich wider Erwarten Nachbarn mit stichhaltigen Argumenten gegen die Errichtung dieses Monsterbaus in der geplanten Form durchsetzen?

Oder gar gegen das Dachgeschoss, welches diese Überhöhung ja letztendlich verursacht?

Wird man dann auf die geplante großzügige Begrünung verzichten und ein ganz gewöhnliches Dach draufsetzen?

Oder wird sich Hr. Benko dann dazu bereit erklären, statt des geplanten Kaufhausmonsters lieber doch einen Park für die Wiener dort anzulegen - samt den urpsrünglich für das Dach des Kaufhauses geplanten Bäumen?

Interessant auch, dass bei den Vorgängen rund um das Projekt inzwischen weitere Schluchten auftun - GRÜNE Schluchten:

Irgendwie kommt einem die Geschichte zumindest in Grundzügen recht bekannt vor - scheint es doch in Wien inzwischen zur üblichen Vorgangsweise geworden zu sein, dass man zuerst plant und projektiert, bzw. sich auf ein Bauvorhaben festlegt und es medial propagiert - um sich dann erst um die rechtlichen Voraussetzungen und Genehmigungen für sein Vorhaben zu bemühen. Was offensichtlich für Viele eine g´mahde Wiesn zu sein scheint und nur ein kleines lästiges Detail in der Planung, welches rasch erledigt werden kann.

Bei einigen umstrittenen Bauvorhaben der Stadt in der Vergangenheit durften wir erstaunt den Medien entnehmen, dass es DAVOR dafür gar keine entsprechende Widmung gab, die diese gestattet hätte, sondern diese erst im nachhinein, hm, nachgebessert wurde.

Und die Grünen spielen darin nicht immer eine über jeden Zweifel erhabene Role, wie´s scheint...

Ein besonderes Kuriosum findet sich dazu aktuell im 22. Bezirk - ein aufmerksamer Bürger hat sich, wie´s scheint, über ein derzeit noch brachliegendes Feld kundig gemacht und lässt die interessierten vorbeiflanierenden Passanten Folgendes wissen:

Es handelt sich dabei offensichtlich um eine Fläche am Ulanenweg unweit des Biberhaufenweges.

Wie man unschwer erkennt, gäbe es da noch jede Menge ungenützten Platz zu einer weiteren großzügigen Verbauung...

Willige Bauträger gibts in Wien ja zuhauf.