Seit dem vergangenen Samstag wissen wir es alle - und teilen dieses Wissen mit der halben Welt:
Karin Kneissl knickst in Demut vor dem mächtigen russischen Staatspräsidenten Putin - und dies gleich nachdem sie mit ihm auf ihrer eigenen Hochzeit ein Tänzchen gewagt hat.
Was allein schon ein Riesengebirge des Anstosses darstellt - WIE kann die österreichischen Außenministerin diesen Gott sei Bei uns der internationalen Politik doch nur zu ihrer Hochzeit einladen?
Das war der erste Sündenfall.
Die Entrüstungswelle schwappt über den halben Erdball - und Österreich hat sich in den Augen der Dauerentrüsteten wieder einmal ins falsche Licht gesetzt, auf´s falsche Pferd gesetzt.
Und das, wo doch das goldene Kalb, dessen Herz sich offensichtlich in Brüssel befindet und um das alle extatisch tanzen, die Devise in sich birgt, nur ja nicht irgendein Zeichen der Zustimmung zu Russland, bzw. seinem Zaren Putin, erkennen zu lassen - denn Russland ist böse, ganz böse.
Dass Österreich hier aus der Reihe tanzt - und zwar im wahrsten Sinn des Wortes als zweiter Sündenfall in der unappetitlichen Causa, wird mehr als misstrauisch beäugt - wieder einmal ein Alleingang, den die Funktionäre in den europäischen mehr als nur mit entrüstetem Argwohn beobachten...
Und dabei ist es doch so einfach - und hätten diejenigen, die sich jetzt in hyperventilierender Schnappatmung üben ob des Kniefalls vor Putin, nur etwas aufmerksamer in ihren Tanzstunden aufgepasst, dann wüssten sie auch, dass die gezeigte Geste zum Ende eines Tanzes keineswegs eine Demutsbekundung ist, sondern lediglich eine Tanzfigur darstellt.
So tun sie uns nur ihre erschreckende Unbedarftheit und Kultulosigkeit kund.
Aber wir wollen konkret bleiben - Wikipedia teilt uns zum Kompliment Folgendes mit:
Das Kompliment ist ursprünglich eine Tanzfigur zu Beginn und am Ende von Gesellschaftstänzen (siehe Historischer Tanz). Es kann in verschiedenen Verbeugungen, einem Knicks oder einem Kopfnicken der Tänzer zueinander bestehen und unterscheidet sie ursprünglich nach Geschlecht und sozialem Rang. Die Quadrille als Kontratanz mit Komplimenten wurde bis ins 20. Jahrhundert hinein allgemein getanzt.
Alle diejenigen, die sich somit besonders darüber echauffieren, zeigen somit nichts anderes - als ihre eigene Ahnungslosigkeit.
Schön, dass sich auch hier in unseren Reihen eine ganze Reihe von ungebildeten Leutln tummeln.
Chapeau!
Quelle: oe24.at