Aber halt leider, leider nur Industrieschnee...
Äh... - wie bitte?
Industrieschnee?
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Was'n das?
Haben wir inzwischen quasi den Stein der Weisen gefunden, der es uns gestattet, es großflächig industriell schneien zu lassen?
Erklärend muss ich wohl vorausschicken, dass es sich beim Ort des Geschehens nicht um irgendeine Schipiste in lichten Bergeshöhen, die nun schon seit Jahren mittels Schneekanonen in weißglitzernde Paradiese verwandeln werden, handelt, sondern um einen ganzen Stadtteil in Wien, quasi das flache Land. Und hier gibt es KEINE Schneekanonen...
In den späteren Nachmittagsstunden bis in die späte Nacht des 31.12.2024 hinein hat es hier begonnen, in ganz kleinen Flocken zu schneien. Und am Morgen des 1. Jänner sind wohl viele Bürger aufgewacht und haben sich mehr als verwundert die Augen geribbelt - war doch die Donaustadt (der 22. Bezirk in Wien, ein riesiger Flächenbezirk am Stadtrand) in einigen Teilen praktisch tief verschneit. Und das waren keine Auswirkungen auf die Sehfähigkeit aufgrund allzu hohen Alkoholkonsums des vergangenen Silvesterabends....
Und das, obwohl die Wettervorhersage diesen Umstand nicht mit einem einzigen Wort erwähnt hatte.
Aber - und nun kommen wir wieder zum Anfang zurück - es handelt sich ja nicht um ECHTES Wetter, sondern, wie bereits erwähnt, um INDUSTRIESCHNEE. Das konnte man verschiedenen Gazetten entnehmen, die sofort vehement echten Schnee abgestritten haben.
Industrieschnee - was das wohl sein soll, werden sich Viele nun verwundert fragen. Gehört das auch zum vielbeschworenen menschengemachten Klimawandel?
Und wenn ja - warum sparen sich die diversen Schigebiete dann nicht das mühsame Anlegen von Wasserteichen und das Aufstellen von Schneekanonen, wenn man doch ganz einfach stattdessen Schnee richtig vom Himmel rieseln lassen kann?
Nun, so simpel dürfte es doch nicht sein - offensichtlich kann man diesen INDUSTRIESCHNEE nicht steuern, er kommt, wenn er kommt und wann er kommt.
Fast so wie ECHTES Wetter...
Was also ist dieser Industrieschnee eigentlich?
Industrieschnee bildet sich im Hochnebel. Die Herkunft ist unklar, dürfte aber im aktuellen Fall irgendwo in Simmering (dem 11. Bezirk) oder beim Öllager Lobau zu verorten sein. Industrieschnee benötigt spezielle Bedingungen. In diesem Fall sorgten Nebel und eben dieser Wasserdampf aus Industrieanlagen für eine extrem hohe Luftfeuchtigkeit. Gleichzeitig wirkte der ausgestoßene Feinstaub als Kondensationskeim. Dadurch konnten sich kleine Eiskristalle in der Luft bilden. Da diese nur aus geringen Höhen von 100 bis 200 Metern fallen, bleibt wenig Zeit, um die typischen sechseckigen Schneekristalle zu formen. Stattdessen entstehen winzige Eisnadeln, die auf die Erde fallen. Zusätzlich wirkte der ausgestoßene Feinstaub als Kondensationskeim; in der Kronen Zeitung war dazu zu lesen, dass dieser auch Ruß beinhaltete (das würde mich allerdings sehr verwundern, denn der Schnee ist strahlend weiß, nicht schmutziggrau).
Diese Aussagen stammen z.T. von Ubimet-Wetterexperten Konstantin Brandes.
- Auf weitere Schneefälle dürften wir laut Brandes allerdings leider vorerst wohl verzichten müssen.
Nun, zumindest dürfte er mit dem letzten Satz ziemlich danebengelegen haben - in der (heutigen) Nacht auf den 2.1.2025 hat es nämlich erneut geschneit und die noch bestehende Schneedecke wurde praktisch noch mehr stabilisiert. Die Temperaturen sind ja dafür sehr günstig, wir haben aktuell Minusgrade - obwohl für die nächsten Tage ein doch erheblicher Temperaturanstieg angesagt ist.
Interessanterweise dürfte dieses Phänomen jedoch ganz neu sein - denn in vergangenen Jahren wäre es mir kein einziges Mal aufgefallen, auch der Begriff INDUSTRIESCHNEE ist mir bisher nicht untergekommen. Und die genannten Industrieanlagen stehen in Wien ja nicht erst seit gestern.
Im Vorjahr war lediglich die Rede vom "wärmsten Schnee" - verursacht durch den Klimawandel. Nun, das Phänomen des praktisch kochenden Eises ist uns ja hoffentlich allen geläufig....
Aber, egal, welchen Ursprungs er jetzt ist oder sein möge - schön ist der Schnee trotzdem.
Und die Kinder freuts - in den letzten Tagen ihrer Weihnachtsferien.
Der erste Schnee im noch ganz jungen neuen Jahr
1.1.2025
2.1.2025