Ich bin eine begeisterte Heimwerkerin - "Geht nicht", gibts nicht bei mir.

In der letzten Zeit hat es mir vor allem Holz angetan, ich baue und werkle liebend gern mit diesem Material. Dabei kommt mir auch meine Liebe zum Streichen zugute - ich male und färble mit Begeisterung alle möglichen Sachen an.

Ich sehe die Dinge auch meistens nicht so, wie sie auf den ersten Blick erscheinen, sondern vielmehr unter dem Blickwinkel, was man daraus machen könnte.

Deshalb will ich euch mein neuestes WERK vorstellen, es hat sich aus einer konkreten Problemstellung ergeben ==>

Meine Schwester hat sich ein kleines Häuschen auf dem Lande gekauft, und da gibt es einige herausfordernde "Problemstellungen", die nach kreativen und günstigen Lösungen verlangen.

Eine davon war eine knapp 100cm breite und 40cm tiefe Nische in ihrem Vorzimmer, in der ihre Therme hängt, Unterkante auf rund 130cm Höhe. Darunter und auch seitlich befinden sich die Gasleitungen zu dieser Therme. Nachdem sie jetzt nicht so dramatisch gestört haben, wurde deshalb nicht das Haus aufgestemmt, um die Leitungen unter Putz zu verlegen.

Demnach sollten sie irgendwie kaschiert werden.

Die erste Idee war, einfach eine Kommode in diese Nische zu stellen, somit wäre Stauraum geschaffen und die unschönen Rohre abgedeckt.

Problem: Finde einmal eine Kommode mit 130cm Höhe und rund 90cm Breite... - denn alle niedrigeren Exemplare würden die Rohre nicht abdecken.

Und dann habe ich in einem Möbelhaus einen zum Weinregal umfunktionierten großen Koffer auf Rollen gefunden. Der sah besonders cool aus, löste aber auch nicht das Problem, weil genau die obersten 20cm nicht abgedeckt sein würden.

So hab ich mich hingesetzt und eine Runde gegrübelt, bis mir eine Lösung eingefallen ist ==>

Ich baue eine Art "Rückwand", die die gesamte Wand bis 130cm Höhe abdeckt - vor die kann man dann jede Kommode jeder Höhe stellen. Auch den inzwischen käuflich erstandenen Koffer.:)

- So eine einfache Wand wäre aber uninspiriert und auch nicht besonders kreativ.

Also kam mir die Idee, diese Wand auf der Rückseite (also der der Wand zugewandten) mit einigen Borden als Ablageflächen zu versehen. Man kann sie ja aufgrund der Rohre sowieso nicht ganz an die Wand schieben - ein paar Zentimeter dazu, und es passen schon Schuhe drauf.:)

Unten sollte diese Holzwand mit Möbelrollen versehen werden, damit man sie auch bewegen kann.

Wir haben in unserem großen Garten jede Menge altes Holz, auch alte Schuppentüren, herumkugeln. Und so ein gutes Stück hatte ich dabei besonders im Sinn, das wollte ich dafür verwenden.

Gesagt, getan - die alte Holztür wurde auf das erforderliche Maß zurechtgeschnitten, unnötige, weil auch beschwerende dicke Holzbretter auf beiden Seiten entfernt, die überzähligen Nägel herausgezogen, die Tür danach fein abgeschliffen und in einem dunklen Holzton lasiert, passend zur Holzverkleidung in besagtem Raum. Dabei habe ich jedoch darauf geachtet, dass die schöne Holzoptik nicht zugestrichen, sondern erhalten bleibt.

Die beiden großen, alten Eisenbeschläge seitlich habe ich dabei nur grob angeschliffen, damit der urig-rustikale Eindruck erhalten bleibt.

Danach habe ich die Rückseite mit den Borden konzipiert und auch eine kleine, fix eingebaute Box eingeplant, auch diese kleine Holzkiste hatte ich in meinem umfangreichen Fundus bereits zu Hause aufbewahrt. Ich schmeiß ja nix weg.:)

Zudem funktionierte ich eine Holzlade, die ich von einem entsorgten Norden-Klapptisch meiner Tochter von I*ea aufgehoben hatte, zur zusätzlichen Aufbewahrungsmöglichkeit um. Die hab ich zudem rot gestrichen, um einen Farbtupfer hineinzubringen.

Außerdem musste ich die stabilisierenden Querbalken auf der Rückseite entfernen, weil da ja die Borde draufmontiert werden sollten - u.a. hab ich auch eine diagonal angebrachte Latte abgeschnitten. Daran hab ich einige Tage gewerkelt.

Das Werkstück war alsbald gebaut - es stellte sich allerdings heraus, dass es keine Standfestigkeit besitzt, es kippt, so man es scharf anschaut. Die massive einstige Holztür ist derart schwer, dass auch ein tief unten angebrachtes, stabiles Holzbord das nicht ausgleicht.

Also müssen wir uns diesbezüglich noch etwas einfallen lassen.

Die Wand muss ja trotzdem beweglich bleiben, sonst kommt man nicht an die Regale an der Rückseite.

Aktuell steht sie einmal so - einfach vor die Nische geschoben.

Meine Schwester war übrigens beigeistert...

Die Tür im Originalzustand

Nach dem Zuschneiden (der Querbalken wurde dann noch entfernt)

Die ersten Tests mit den Borden - die Holzstaffeln liegen da nur zur Fixierung, eigentlich lag die Wand ja beim Fotografieren plan auf, ich habe das Bild der Anschaulichkeit wegen gedreht.

Die Borde habe ich zusätzlich mit kleinen Kanten versehen, damit auch nichts hinten herunterrutscht.

Die Holzlade - mit einer Eingriffsaussparung und Abschlußleisten versehen

Die kleine zusätzliche Holzbox - passgenau zugeschnitten und montiert

Anstrich!

Vorderansicht:

Rückansicht:

Und das ist der coole Koffer - noch im Geschäft samt Inhalt fotografiert.

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Tourix

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