Die Stadt Wien rühmt sich des Gemüses, welches auf ihrem Stadtgebiet angebaut und von den Bürgern sehr gern gekauft wird.
Noch vor wenigen Jahren waren die großen Ausfallstraßen des Wiener Nordostens zu beiden Seiten von Feldern und Anbauflächen der Wiener Gärtner und Bauern flankiert.
Dieses Bild, welches die Bewohner der Randbezirke jahrzehntelang begleitet hat und ihnen seit jeher vertraut war, hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt - immer mehr Gärtner und Bauern haben aufgegeben und ihre Felder an die Stadt oder an Wohnbau-Genossenschaften verkauft.
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Und diese wurden danach gnadenlos zugebaut. Fährt man jetzt im 21. oder 22. Bezirk auf der Brünner Straße oder etwa der Erzherzog-Karl-Straße stadtauswärts, kommt einem das richtiggehend Weinen, weil alles mit voluminösen Wohnbauten zugepflastert ist. Kein freies Feld mehr dazwischen, so weit das Auge reicht.
Überall wachsen inzwischen die Wohntürme entlang der Erzherzog-Karl-Straße aus dem Boden - auf der rechten Seite stadtauswärts wird bald alles bis zur Lobau hin verbaut sein.
Aber nicht nur dort, auch innerhalb des Bezirks wird Fläche um Fläche verbaut und versiegelt, geht weiterer wertvoller Boden verloren. Währenddessen sich die Stadt rühmt, gegen die Versiegelung aufzutreten und medienwirksam Stauden in den inneren Bezirken pflanzt.
Der nächste unserer Gärtner, den´s aktuell treffen könnte, ist die Traditionsgärtnerei GANGER in Stadlau, in der Aspernstraße 15 - 21.
Dort gibt es ein großes Sortiment an Pflanzen, aber auch bestes Obst und Gemüse im Ab-Hof-Laden zu kaufen.
Die Gärtnerei besteht schon seit 1898 und ist inzwischen zu einer kleinen Institution geworden, die Kunden von nah und fern anzieht.
Ich selbst kaufe dort gern meine Blumen für meinen Garten, und habe schon die eine oder andere Köstlichkeit erstanden.
Die Gärtnerei bietet viele Aktivitäten rund um Pflanzen und köstliche Leckereien an, diverse Aktionen, wie zB saisonale kleine "Bauernmärkte" machen das Angebot attraktiv.
Doch nun scheint das Weiterbestehen der Genussgärtnerei in ernsthafter Gefahr zu sein
Ein Teil der Anbauflächen, die direkt an das Geschäftslokal anschließen, ist von der Stadt Wien gepachtet.
Diese hat nun diese Grundstücke an den "Wiener Wohnfonds" übergeben.
Man braucht jetzt gar nicht angestrengt darüber nachzudenken, was der Zweck eines solchen Fonds wohl sein könnte...
Die Stadt dementiert zwar, dass die Flächen in näherer Zukunft umgewidmet und sodann verbaut werden könnten, jedoch ist dies mit größter Vorsicht zu genießen, denn warum sollten sie dem Wohnfonds übergeben werden, wenn da nicht womöglich doch etwas geplant sein könnte?
Ein weiterer Anschlag auf die Grünflächen unseres schönen und NOCH grünen Bezirks und die Versorgung mit frischem Obst und Gemüse?
Nicht zu vergessen, die Pflanzen. Ein Verbauen der fruchtbaren Böden würde zudem die Arbeit von 120 Jahren zunichte machen.
Es gibt deshalb eine Petition für den Erhalt der Gärtnerei, die der Stadt Wien bereits übergeben wurde. Das nötige Stimmen-Quorum wurde zwar bereits erreicht, allerdings läuft die Aktion online weiter.
Wer also möchte, kann die Petition noch unterstützen - und ein deutliches Zeichen gegen die Verbauung setzen:
An dieser Grafik kann man schön sehen, worum es dabei geht:
Die betreffenden Flächen sind die rot eingefärbten.
Setzen wir ein Zeichen!