Die Grünen regieren nun schon die zweite Periode mit in Wien, und das, obwohl sie bei der letzten Wahl nur rund 11 % der Stimmen erhalten haben.
Aber so ist nun einmal die Demokratie, und wir haben nun einmal keine bessere Gesellschaftsform.
Aber das führt zu dem Fakt, dass eine Partei, die nur einen geringen Teil der Wählerschaft hinter sich weiß, den Rest von satten 90% am Gängelband vor sich hertreibt.
Das führt zu seltsamen Auswüchsen wie die Errichtung diverser "verkehrsberuhigten" Begegnungszonen in allen möglichen und unmöglichen Ecken unserer Stadt, die zwar oberflächlich betrachtet ein gedeihliches und friedliches Miteinander der verschiedensten Verkehrsteilnehmer demonstrieren sollen, was sich allerdings rundherum in den umliegenden Gassen an Verkehrsaufkommen aufgrund dieser Maßnahmen tut, bleibt gnädig unter dem Mantel der Dunkelheit verborgen.
Es werden Freizeitoasen wie zB die Wientalterrasse um teueres Steuergeld geschaffen, die allerdings leider, leider im Winter unbenutzbar ist, weil das dort ausgebrachte Holz eine ziemliche Rutschgefahr darstellt uns somit den Sicherheitsanforderungen nicht entspricht.:)
Ich habe mir das Vergnügen gegönnt und bin während der Sperre dort entlangspaziert - der Anblick war richtiggehend gespenstisch:
Eine große, hell beleuchtete, aber völlig menschenleere Fläche, gut eingezäunt und verschlossen, in der sich vertrocknete Gräser in den hölzernen Hochbeeten etwas verzagt im Wind wiegten.
Gut gemeint ist gemeinhin halt doch das Gegenteil von gut...
Es werden weitere Verkehrsberuhigungen angedacht, zB in der Leopoldstadt, wo man mit der Praterstraße ein weiteres Projekt der Verkehrsver- und -behinderung angehen will, indem man den PKWs Spuren wegnimmt und stattdessen den Radfahrern zur Verfügung stellt.
Nun, die Anrainer der benachbarten Verkehrswege wird´s freuen.
Auch am Getreidemarkt ist ähnliches angedacht, bzw. bereits im Stadium der Verwirklichung befindlich - nun, die Staugeplagten wird´s freuen.
Die Radfahrer sind überhaupt DIE bevorzugte Klientel der Grünen - währenddessen man Autofahrer langsam, aber stetig zum Buhmann der Nation mutieren lässt.
Daran wird fleissig gewerkt - offensichtlich soll jeder Autofahrer nur mehr mit dem Bewusstsein des Umweltverbrechers sein Vehikel benützen - und vor jeder Fahrt erst einmal gründlich darüber sinnieren, ob diese nun wirklich NOTWENDIG ist.
Nun, liebe Grüne - MEINE Fahrten sind allesamt NOTWENDIG. Was das nämlich ist - und im Gegenzug dazu möglicherweise auch nicht - entscheide noch immer ich selbst und nicht selbsternannte Moralapostel, die das selbst auch nicht ganz so ernst nehmen, wie man diversen Aufregungen um das "Dienstfahrrad im Kofferraum" der werten Frau Stadträtin entnehmen kann.
Um deren tatsächlich Integrität und Handschlagsqualität in Bezug auf ihr eigenes Wort es auch sonst nicht sehr gut bestellt zu sein scheint - wir erinnern uns alle an ihren Leider-Nein-Rücktritt nach den letzten Wahlen.
Offensichtlich haben sich die Wiener Grünen am goldenen Topf des Steuerzahlers noch nicht sattgegessen, anders kann man das Festkrallen an demselben wohl nicht erklären.
Das nächste glorreiche Projekt ist übrigens bereits angedacht - es soll in Hernals entlang der Mülldeponie (!!) eine Art Luxus-Flaniermeile entstehen - obwohl sich dort keine Geschäfte, etc., befinden.
Auf der anderen Seite werden überdimensionierte Projekte wie aktuell am Heumarkt und somit mitten im Zentrum der Stadt, genehmigt und einer Versicherung gestattet, direkt neben einem wahrhaften Baujuwel des 1. Bezirks, nämlich der Karlskirche, ihr Bürogebäude eklatant in die Höhe zu schrauben.
Auch den Verbauungsbegehren auf den Steinhofgründen setzt die ehemalige Umweltpartei nicht wirklichen Widerstand entgegen, es regnet Genehmigungen allerorten...
Grinzing und andere berühmte Heurigenorte Wiens werden gnadenlos zubetoniert, ein altes Hauerhaus nach dem anderen wird plattgemacht, dies geschieht auch laufend mit etlichen wunderschönen alten Gründerzeithäusern, die es der Griechin offenbar nicht wert zu sein scheinen, vor der Planierraupe geschützt zu werden.
Dagegen scheint es wie ein Hohn, dass sie sich für Mietobergrenzen einsetzt - vermutlich hat es sich noch nicht bis zu den Grünen herumgesprochen, dass die monatliche Belastung durch das Wohnen eben nicht nur durch den Zins, sondern in oft weit höherem Maße aus den Betriebskosten besteht....
Was haben die Grünen uns also heutzutage zu bieten außer Autofahrer-Bashing und das Bevorzugen des Fahrrades um jeden Preis, sowie die Verbauung unserer schönen Stadt?
Man kann es in den Gazetten lesen - das wichtigste politische Ziel dieser Truppe scheint es offensichtlich nur mehr zu sein, einen anderen unliebsamen Konkurrenten um jeden Preis zu verhindern -
Agitieren gegen die FPÖ als abendfüllendes Programm sozusagen.
Nun, das wird wohl ein bissl wenig sein, würd ich meinen.
Wie wäre es zur Abwechslung einmal mit einer Politik FÜR und nicht GEGEN die Mehrzahl der Leute?
Was diese Truppe seit längerem schmerzlich vermissen lässt, sind mitreissende Ideen, Visionen, mit denen die Leute auch mitgehen können.
Nur mit Verhinderungspolitik und sich selbst Darstellen als die einzig Moralisch Erhabenen wird das nix mehr werden.
Begeisterung und Engagement sind gefragt,
dann klappts auch wieder mit den Wahlen...