.... und dann bin ich aufgewacht.
4666192/pixabay https://pixabay.com/de/photos/reise-stadt-architektur-panorama-3212407/
Der 22. Bezirk in Wien, die Donaustadt, ist an ihren Rändern noch ziemlich grün, man sieht teilweise noch die dörflichen Strukturen, die zu einem Bezirk zusammengewachsen sind, es gibt noch diverse Felder und freie Wiesen. Auch der innere Bezirkskern war bis vor einigen Jahren noch ziemlich freizügig, was den freien Platz anging. Aber es wird heftig daran gearbeitet, das in relativ kurzer Zeit zu ändern.
Schenk uns bitte ein Like auf Facebook! #meinungsfreiheit #pressefreiheit
Danke!
Und jetzt bekommen wir ein neues Bezirkszentrum - samt einem neuen Bezirksamt. Das alte Amtshaus am Schrödingerplatz, das sich malerisch an die Flanke des Donauzentrums, des größten Einkaufszentrums des Bezirks, schmiegte, ist demnächst Vergangenheit.
Nun, ich schätze, es weint diesem niemand auch nur eine Träne nach, es war architektonisch nicht unbedingt ein Juwel, es war halt "Gebrauchtsarchitektur", auf einen großen Platz gegenüber des ebenso nicht sehr ansehlichen Postgebäudes hingerotzt.
- Aber nun haben wir ja jetzt ein neues, modernes, URBANES Bezirkszentrum, ebenfalls in unmittelbarer Nähe zum Donauzentrum, angesiedelt auf einem großen Platz, der davor jahrelang als Parkplatz genutzt wurde. Und es wird den bescheidenen Namen TWENTYTWO tragen - deutsche Bezeichnungen sind ja in diesen Tagen nicht mehr wirklich angesagt.
Und ja, URBAN ist es wirklich. Sucht man hier doch vergeblich nach ein bissl freiem Platz - Raum für Bäume und etwas Grün.
Was man auf den aktuell lancierten Bildern sieht - ist Beton.
Beton, so weit das Auge reicht.
Und Höhe.
Man will hoch hinaus im Bezirk - je höher, desto lieber.
Ein kastenförmiger Turm schraubt sich neben einem etwas niedrigeren Block in schwindelerregende Höhen - die Wohnungen darin werden sich gut an finanzkräftige Investoren verkaufen, da bin ich ganz zuversichtlich.
An Donaustädter Bürger allerdings eher weniger, die haben's lieber eine Größe kleiner, günstiger und vor allem GRÜNER.
Die Bezirksverantwortlichen haben sich hier wieder ausgezeichnet - das Ensemble reiht sich nahtlos in die Bauprojekte der vergangenen wenigen Jahre ein - ein Hochhaus reiht sich an das andere, wir haben inzwischen vor allem in Donaunähe eine beeindruckende Skyline.
Die UNO CITY im Donaupark, direkt an der Donau gelegen, welche man 25 Jahre lang bereits von weitem als eines der Wahrzeichen des Bezirks erblicken konnte, sobald man den Fluss überquerte, ist inzwischen fast völlig zwischen den Hochhäusern auf der "Donauplatte" verschwunden.
Offensichtlich will man aus der Donaustadt eine Art New York machen.... zumindest, was die Skyline anbelangt.
Und dafür wird jedes Fuzzelchen freie Fläche im Bezirk verbaut.
Wie's scheint, will sich der langjährige Bezirksvorsteher, Ernst Nevrivy, damit ein beeindruckendes (Bau-)Denkmal setzen.
An welchem sich die Donaustädter noch jahrzehntelang erfreuen werden können...
Dafür stellt er halt zum Ausgleich malerische Holzpavillons auf den Beton, damit die hitzegeplagten Bürger sich darunter in den heimeligen Schatten kuscheln können...
Wer kann, der kann halt.
Und so soll das imposante Bauwerk ausschauen - die umliegenden Anainer in ihren Einfamilienhäusern wird's vermutlich enorm freuen:
Beindruckend, oder?
Und passt vor allem so wahnsinnig gut in die Gegend...
Und hier ein paar detaillierte, straßenseitige Ansichten vom Bau:
Diesen Ausblick auf die UNO City gibts schon lange nicht mehr, auch sie ist inzwischen rundherum zugeklotzt:
Die Donaustadt wächst.
Chapeau!