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Der türkische Möchtegern-Diktator hat ein Problem: Er will eine islamistische Präsidialdiktatur errichten, muss aber mit Widerständen rechnen: Militärs, Medien und die Justiz, deren Aufgabe es ist, die Verfassung zu schützen.

Und sieh mal einer an, was für ein Zufall: Ein dilletantischer Putsch findet statt. Kleine Teile des Militärs versuchen, den zum Diktator werdenden Präsidenten zu stürzen – und plötzlich schießen die eigenen Kameraden auf sie. Viele Soldaten halten den Aufmarsch sogar für eine Übung. Entsprechend schnell bricht der Putsch zusammen.

In der Folge werden all jene, die Erdogans islamistischer Diktatur im Weg stehen, aus dem Weg geräumt - in einer Säuberungswelle, die Stalin hätte anordnen können: Soldaten, Staatsanwälte, Richter - alle, die ihm im Weg sind. Die Listen missliebiger Personen wurden - welch Zufall - längst erstellt. Die Szenerie erinnert an den Einmarsch Hitlers in Österreich, als die Nazis genaue Listen darüber hatten, welche Personen umgehend zu verhaften und aus dem Weg zu schaffen sind. Auch damals natürlich keine Spontanaktion. Und nicht zufällig nennt Erdogan Hitler-Deutschland als Vorbild (http://www.spiegel.de/politik/ausland/tuerkei-recep-tayyip-erdogan-nennt-hitler-deutschland-als-beispiel-fuer-praesidialsystem-a-1070162.html).

Hitler hat den Überfall auf Polen mit einem inszenierten Überfall auf Deutschland begründet. Erdogan begründet die Errichtung seiner Diktatur mit einem vermutlich ebenso inszenierten Putsch.

Die nächsten Schritte werden rasch folgen: Offizielle Abschaffung von Rechtsstaat und Demokratie, Einführung der Todesstrafe, Schauprozesse, Ermordung der politischen Gegner. Die Türkei wird zur Diktatur. Und die ganze Welt schaut untätig zu.