Der Kapitalismus ist zur vorherrschenden politischen Ideologie geworden. Diese Ideologie ist es, die unter dem Deckmantel von Chancengleichheit und Freiheit Massen in ihren Bann zieht, während in Wahrheit lediglich eine kleine Elite von diesem System profitiert. Doch eine Chancengleichheit gibt es nicht, lediglich Kinder finanzstarker Familien können Chancen nutzen, Arme hingegen bekommen keine Chancen. Auch die Freiheit hängt vom Kapital ab - Arme müssen nehmen, was sie bekommen. Gleichheit existiert in einem kapitalistischen System sowieso nicht: Beispiele hierfür sind die 2-Klassen-Medizin oder die Tatsache, dass sich Reiche vor Gericht bessere Anwälte leisten können. Während es bei neoliberalen und heutigen konservativen Parteien ersichtlich ist, dass sie den Kapitalismus vertreten, ist dies bei rechtspopulistischen Parteien nicht so eindeutig. Diese bezeichnen sich häufig als "sozial" bzw. "bürgerlich-liberal", vertreten aber eine kapitalistische Ideologie. Denn es gibt 2 Arten von Kapitalismus: den internationalen (imperialistischen) Kapitalismus (Neoliberalismus) und den nationalistischen Kapitalismus (Rechtspopulismus).
Was ist Liberalismus? Was ist Sozialismus? Was ist Kapitalismus?
Liberalismus ist eine Ideologie, deren Ziel es ist; Freiheit und Sicherheit für alle zu ermöglichen. Ein Grundsatz ist ebenso gleiche Rechte und Gleichheit vor dem Gesetz. Der Liberalismus strebt demnach Freiheit durch die Freiheit des Individuums an.
Sozialismus ist eine Ideologie, die die Grundwerte Gleichheit, Gerechtigkeit und Solidarität verfolgt. Ziel ist es, eine sozial gerechte Wirtschaftsordnung und eine gerechte Sozialordnung für alle zu erreichen. Der Sozialismus strebt demnach Freiheit durch die Freiheit der Gemeinschaft an.
Liberalismus und Sozialismus sind dennoch miteinander kompartibel.
Der Kapitalismus (Neoliberalismus) ist eine Ideologie, die Freiheit und Gleichheit nur für eine reiche Elite ermöglicht, während der Rest ausgebeuted wird. Produktionsmittel und Konsum wird hierbei von einem "freien" Markt kontrolliert, der in der Hand weniger Konzerne ist (Monopole). Bildung sowieso Zugang zu Produktionsmitteln wird nur für einen kleinen Teil der Bevölkerung ermöglicht, Chancengleichheit existiert nicht.
Es ist wichtig zwischen Liberalismus und Neoliberalismus (Kapitalismus) zu unterscheiden.
Rechtspopulistische Parteien wie die FPÖ und die AfD sind kapitalistisch.
So schreibt Profil:
"Die FPÖ wurde mit ihrer Ausländerpolitik zur Partei der kleinen Leute. Wirtschaftspolitisch steht sie jedoch klar auf der Seite der Unternehmer. Das zeigt auch der Bundespräsidentschaftswahlkampf."
Und weiter:
"Im blauen Wirtschaftsflügel haben Unternehmer das Sagen. Dort gelten Österreicher, die es sich in der vermeintlichen "sozialen Hängematte" gemütlich machen, genauso als Feindbilder wie Flüchtlinge, die von Mindestsicherung leben. So mancher von der harten Ausländerpolitik der FPÖ beflügelte Österreicher würde sich wundern, welche Spitzen sich unter dem blauen Gefieder verstecken. Studiengebühren, neue Ambulanzgebühr im Spital, Selbstbehalte, höheres Frauenpensionsalter oder die Koppelung des Pensionsantrittsalters an die steigende Lebenserwartung über den sogenannten "Pensions-Automaten", all das ist für den blauen Hoffnungsträger, Manfred Haimbuchner, selbstverständlich mit blauen Grundwerten vereinbar."
Quelle: http://www.profil.at/oesterreich/klassenkampf-wirtschaft-fpoe-6228958
Der Nationalsozialismus war kapitalistisch
Einige Rechtspopulisten behaupten, der Nationalsozialismus wäre eine linke, sozialistische Strömung gewesen. Dies ist aber falsch. Neben all den schrecklichen Verbrechen (Völkermord) war der Nationalsozialismus auch kapitalistisch. Es gab zwar einen "linken", "sozialistischen" Flügel innerhalb der NSDAP (Otto und Gregor Strasser, Ernst Röhm), diese wurden jedoch in der sog. "Nacht der langen Messer" ermordet bzw. flohen zuvor ins Ausland. Otto Strasse plädierte z.B. für ein Bündniss mit der UdSSR "gegen den Militarismus Frankreichs, gegen den Imperialismus Englands, gegen den Kapitalismus der Wallstreet". Gregor Strasser wollte von rechts den Nationalismus ohne Kapitalismus und von links den Sozialismus ohne Internationalismus übernehmen. Hitler war allerdings gegen diesen Vorschlag und gegen "sozialistische" bzw. "demokratische" Prinzipien innerhalb der Partei.
Es muss hier jedoch klar gesagt werden, dass die Strasser-Brüder bzw. der linke Flügel nicht links waren, sondern rechts und rassistisch.
Die NSDAP förderte Unternehmen und unterwarf die gesamte Produktion der Kriegswirtschaft. Diese Kriegswirtschaft wurde dem Monopol der NSDAP unterworfen. Es wurden Sklaven eingesetzt und Arbeitsunfähige bzw. Arbeitsunwillige ermordet. Ebenso wenig wurden nicht alle Menschen gleichbehandelt, sondern Minderheiten (z.B. Juden) und andere Ethnien ermordet. Dies hat mit sozialistischen Ideen nichts zu tun.
Sowjetunion und China- kein Sozialismus sonder Staatskapitalismus
Im Staatskapitalismus wird Kapitalismus (Lohnarbeit, Profitmaximierung) mit Staatseigentum an eben jenen Industrien verbunden. Dies bedeuted, dass der Staat zum kapitalistischen Eigentümer wird und gleichzeitig das Monopol in der Produktion besitzt. Die gesamte Gesellschaftsordnung wird der Profitmaximierung des Staates unterworfen und von diesem ausgebeutet. In diesem System besitzen die führenden Politiker mehr Freiheit als das Volk, Gleichberechtigung gibt es nicht. Beispiele für den Staatskapitalismus sind die Sowjetunion und China. Hier wird der Arbeiter durch den Staat ausgebeutet.