Derzeit sorgen die MacronLeaks für Aufregung. Hacker haben diverse Dokumente und E-Mails im Internet veröffentlicht. Allerdings sind einige der veröffentlichten Daten nach Angaben der Bewegung "En Macron" gefälscht. Nichtsdestotrotz kann dieser Vorfall für den Ausgang der Wahl relevant werden und kommt vermutlich Le Pen zu Gute, auch wenn sich herausstellen sollte, dass ein Teil der Daten ein Fake ist - den Fakten interessieren Anhänger von rechtspopulistischen Parteien kaum. Doch wer steckt hinter MacronLeaks?
WikiLeaks wird es nicht sein; diese Site veröffentlicht lediglich Daten, die ihnen zugespielt werden. Wir müssen uns stattdessen fragen, wer am meisten von einem Wahlsieg Le Pens profitieren würde - und das ist Russland. Le Pen, als Vertreterin des nationalistischen Establishments, ist russlandfreundlich und könnte mit ihrer protektionistischen Politik (und dem Angekündigten Frexit-Referendum) die EU destabilisieren. Dies würde der Politik Putins zugute kommen.
Bereits nach dem 1. Wahlgang wurden Befürchtungen laut, Macron könnte das Ziel von Hackern werden. Auch in Deutschland wächst die Angst, Russland könne sich in den deutschen Wahlkampf einmischen. Doch Abseits dieser Vermutungen gibt es ein konkretes Beispiel: die Präsidentenwahl in den USA. Denn kurz vor der Wahl wurden von Hackern Dokumente veröffentlicht, welche Hillary Clinton schadeten und womöglich der Grund für den Sieg des Rechtspopulisten Trump war. Es wurde bereits früh vermutet, dass Russland hinter diesem Leak steckte, schließlich stand Trump für eine russlandfreundliche Politik (der Schuss ging allerdings nach hinten los, die Unberechenbarkeit Trumps wurde nicht beachtet - wobei Putin die Kriegstreiberei ausnutzen kann, um sich selbst in ein positiveres Licht zu rücken). Jedenfalls sind die Parallelen zum französischen Wahlkampf unübersehbar. Daher liegt die Vermutung nahe, dass hinter MacronLeaks Russland steckt.
Eines ist klar: wenn wirklich Russland hinter diesem Leak steckt und sich damit aktiv in einen europäischen Wahlkampf eingemischt hat, braucht es Konsequenzen - nämlich härtere Sanktionen gegen Russland. Denn Europa darf sich eine derartige Einmischung in einen Wahlkampf nicht gefallen lassen!
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