Grexi
Die ganz aufmerksamen Leser werden schon alleine am Titel erkennen, warum dieser Beitrag alles andere als lustig ist. Für den Rest: Lest einfach weiter. Es hat natürlich etwas mit dem Wieselburger-Bier zu tun. Allerdings geht es dabei keinesfalls um irgendeine witzige Biergeschichte oder erste Biererfahrungen etc.
Der 29.12. ist für mich seit diesem Jahr noch wichtiger geworden. Das ist/war nämlich der Geburtstag von ManuelLetztes Jahr hat er noch stolz gepostet "man wird nur einmal 1/4 Jahrhundert alt". Heuer können wir ihm nur mehr gedenken. Vor allem sein plötzlicher Tod hat dafür gesorgt, dass 2015 überhaupt nicht mein Jahr war. Abgesehen davon gab es aber genug andere negative Erlebnisse. Doch vieles resultierte aus der Sache mit Manuel. Mich hat das so schockiert und mein Körper wusste nicht, wie er das verarbeiten soll.
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Weiters konnte ich z.B. feststellen, dass die angeblichen "Freunde" großteils nur so tun, als würden sie zu dir stehen. Einer meinte, dass wir jetzt viel mehr machen werden. Doch was ist? Alles läuft genauso ab wie vorher - nur dass Manuel eben nicht mehr da ist. Ich will dem hier angesprochenen Freund nicht die alleinige Schuld zuweisen, da zu so einer Sache immer zwei gehören. Jedoch werde ich ihn sicher darauf hinweisen, dass ich das von ihm nicht okay fand. Allerdings persönlich und nicht via SMS, Telefon etc. Er hat z.B. gesagt, dass er mit seinen "Freunden" von damals nichts mehr zu tun hat. Sie waren nicht für ihn da, als er seinen Skiunfall hatte. Aber warum macht er es dann jetzt bei mir mehr oder weniger genau so, obwohl er das selbst bei anderen kritisierte? Reden ist immer leichter als Handeln - so viel kann man daraus jedenfalls ablesen.
Die Sache mit Manuel war in gewisser Weise wie eine "Sensation". Das ist so wie mit den Schaulustigen. Fahren Polizei, Rettung und Feuerwehr beim Unfallort vor, so werfen die meisten zumindest einen kurzen Blick in diese Richtung. Man darf ja nichts "verpassen". Genauso war es, als Manuel gestorben ist. In der ersten Woche nach seinem Tod schrieben mich die Leute wie wild an. "Freunde", von denen ich sonst nichts gehört hätte, tauchten auf einmal wieder auf. Aber warum muss etwas Schlimmes passieren, damit sich diese Personen bei einem melden?
Jedenfalls habe ich mir von all diesen Menschen ein neues Bild gemacht. Ist ja nett, wenn ihnen wenigstens bewusst ist, dass mich der Verlust von Manuel vermutlich sehr getroffen hat. Im September organisierte einer seiner ehemaligen Rotkreuz-Kollegen eine "angebliche" Abschiedsfeier für unseren verstorbenen Freund. Er meinte, dass wir unbedingt Fotos mitnehmen sollen usw. Manuels Familie soll ein Fotoalbum bekommen. Doch wie ich inzwischen erfahren durfte, hat sie dieses Album bis heute nicht erhalten (die Feier war in der ersten Septemberwoche). So ein Verhalten regt mich wirklich auf. Bei mir gibt es so etwas nicht. Da ist das Fotobuch in der nächsten Woche fix und fertig. Aber diese Art von Benehmen zeigt eben wieder einmal, wer die richtigen Freunde sind/waren.
Ich wollte im Freundeskreis eine Gedenkfeier für Manuel machen, wo wir uns eben besinnen und dann mit einem Wieselburger auf ihn anstoßen. Das war ja sein Lieblingsbier. Doch nachdem ich merkte, dass von den anderen null Interesse und Initiative kam, habe ich diesen Plan verworfen. Sie sagten nur brav "ist eine gute Idee" - doch das war alles. Demnach habe ich mich inzwischen von diesen Personen distanziert. Ich erkannte, dass ihr Verhalten im Widerspruch zu meinen Werten steht.
Letztendlich habe ich für mich beschlossen, dass ich nun jedes Jahr am 29.12. zumindest ein Wieselburger trinken werde. Das ist quasi ein Bier-Ritual für Manuel. Ihr habt ihn zwar nicht gekannt. Falls aber jemand von euch gerade ein Wieselburger zu Hause herumstehen hat, dürft ihr natürlich genauso auf ihn trinken. Hört sich blöd an, aber er wird sich darüber sicher freuen.
Weihnachten war für die Familie bestimmt nicht einfach. Genauso weiß ich, das Silvester für mich kein Vergnügen wird. Letztes Jahr sagte ich noch, dass ich den Jahreswechsel so nicht mehr feiern möchte. Heuer wird es allerdings auf jeden Fall anders - ob ich will oder nicht.
Bald öffne ich das Wieselburger. In diesem Sinn: Prost, Manuel!