Bei einer Stop-Tafel nicht anhalten? Eine rote Ampel ignorieren? Sperrlinien nach Lust und Laune überqueren?
Solche Delikte werden von 90% aller Verkehrsteilnehmer strikt vermieden. Immerhin sind die Konsequenzen nicht so rosig, wenn man in so einer Situation vom Michl erwischt wird. Das mit der Stop-Tafel ist aber dennoch ein Thema für sich. Sie wird zwar "beachtet" - aber wer bleibt letztendlich wirklich stehen? Die Bremsen fühlen sich dabei oft unterfordert - hoffentlich sind sie "einsatzbereit", wenn es wirklich darauf ankommt...
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Auch ich habe mir schon Scherze auf der Straße erlaubt. Einmal habe ich eine "unwichtige" Ampel übersehen - bin also bei Rot weitergefahren. Zum Glück hat das niemand bemerkt. Als mir aber bewusst wurde, was ich gerade gemacht hatte, war ich zuerst einmal schockiert. Der Schock ging allerdings in einen Lachflash über. Die Droge "rote Ampel" kann einen ganz schön in Ekstase versetzen...
Und was ist jetzt mit der goldenen Mitte? Diese gibt es auf Autobahnen mit einer Fahrstreifen-Anzahl > 2 pro Richtungsfahrbahn. Bei manchen hat man das Gefühl, dass ihr Auto keine Lenkung hat. Tuckern einfach mittig dahin, ohne auch nur irgendwie wahrzunehmen, was auf der rechten und linken Spur passiert. Dieses Phänomen nennet man Tunnelblick. Meiner Meinung nach tritt er nur bei starker Müdigkeit auf. Aber die Mittelstreifenschleicher bilden in der Hinsicht offenbar eine Ausnahme. Man kann also nur hoffen, dass sie nie abrupt die Spur wechseln müssen. Nehmen wir an: Auf einem Abschnitt mit einer Länge von 5 km wird die Mittelspur saniert - ist also nicht befahrbar. Der Verkehr wird rechts bzw. links vorbeigeleitet. Also auf der rechten bzw. linken Spur der eigentlichen Richtungsfahrbahn. Durch entsprechende Tafeln wird den Verkehrsteilnehmern schon km zuvor signalisiert, dass sie sich entsprechend einordnen müssen. Wie fühlt man sich in so einer Situation als Mittelstreifenschleicher? Die Asfinag wollte euch doch nur von der "goldenen Mitte" abbringen, damit ihr auf den "Boden der Realität" zurückkommt...
Es gibt für mich verkehrstechnisch nichts Schlimmeres als die Mittelstreifenschleicher. Falls einer von denen hier auf f+f sein Unwesen treiben sollte, dann möge er/sie mir bitte verraten: WAS IST AN DER MITTELSPUR SO GEIL? Ist das die moderne Art der Selbstbefriedigung? Fühlt ihr euch sicherer, weil links und rechts ein gewisser Platz frei ist? Oder wisst ihr einfach nicht wo rechts und links ist? Ist letzteres der Fall, so frage ich mich echt, wie ihr die Fahrpüfung geschafft habt. Bzw. ob man euch im Kindergarten nicht gesagt hat "Rechts ist dort, wo der Daumen links ist...".
Ein Bekannter meinte, dass er im Fall von Sekundenschlaf links und rechts etwas Spielraum hätte, wenn er eben auf der Mittelspur unterwegs ist. Darauf habe ich gleich mit dem Müdigkeitsargument gekontert. Wenn die Augen schwer werden, muss ich eine Pause machen - zu meiner eigenen Sicherheit und auch wegen der anderen Verkehrsteilnehmer. Sein Versuch, ein generelles Mittelstreifen-Fahren zu befürworten, ist also gescheitert.
Michl, jetzt darfst du deinen Verkehrskodex aus dem Staub befreien, um folgendes Szenario zu erklären. Man fährt auf einer leeren Autobahn (3 Spuren pro Richtung). Alles vorschriftsmäßig, dh. Tempomat ist auf 130 eingestellt, während man auf der rechten Spur dahinbrettert. Auf einmal taucht ein "Mopedauto" auf, das mit 90 km/h mutterseelenalleine die Mittelspur hütet. Ich würde es jetzt nicht einsehen, insgesamt vier Fahrstreifenwechsel machen zu müssen, nur um die "schleichende Rauschkugel" ordnungsgemäß zu überholen. Es wäre also naheliegend, einfach auf der rechten Spur zu verweilen (gehen wir jetzt einmal nicht davon aus, dass es sich der Schleicher im entscheidenden Moment anders überlegt...). Also fahre ich an ihm rechts vorbei. Ist hier Vorbeifahren = Überholen (vermutlich nicht, da ich mich an einem fahrenden Auto "vorbeibewege" - andererseits mache ich aber keinen Fahrstreifenwechsel)? Generell würde ich den Fall so analysieren: Der Schleicher ist Schuld, da er das Rechtsfahrgebot nicht beachtet. Das ist somit der erste Fehler. Ich fahre weder zu schnell noch bedränge ich ihn etc. Demnach resultiert mein "Fehler" aus seinem falschen Fahrverhalten. Warum soll ich also seinen Fehler ausbaden?
Auch wenn ihr es vielleicht nicht glauben werdet: Ich halte das Rechtsfahrgebot auf der Autobahn wirklich perfekt ein. Das Eigenlob-Deo habe ich rechtzeitig aufgetragen - ihr könnt mir also immer und überall auf der Autobahn folgen (auf f+f natürlich auch... ;) ) und Polizei spielen. Michl ist sicher froh, wenn er einmal pausieren darf. Nun erkläre ich euch, wie ich das "perfekt" zwei Sätze zuvor meine: Nur zum Überholen den rechten Fahrstreifen verlassen und bei jedem Spurenwechsel blinken (auch wenn die Autobahn sonst leer ist...). Sind zwei LKWs mehr als 10 Sekunden auseinander, ordne ich mich dazwischen ein. Sofern es aber z.B. nur 3 Sekunden sind , so überhole ich natürlich beide auf einmal. Wenn ich bemerke, dass ein anderer im Begriff ist, einen LKW zu überholen und in dem Moment die dritte Spur frei ist, so wechsle ich auf letztere (obwohl der andere vielleicht noch gar nicht geblinkt hat). In dem Fall geht es um das so oft erwähnte "Vorausschauende Fahren". Egal, was der andere jetzt macht: Sobald ich an ihm vorbei bin, fahre ich wieder ganz nach rechts.
Das folgende Statement ist nur meine Theorie zum Thema Geschwindigkeit auf Autobahnen: Meiner Meinung nach sind die 130 ein Nachteil für das Rechtsfahrgebot. In Deutschland funktioniert es viel besser. Jeder kann theoretisch schneller unterwegs sein als du. Wenn einer mit 300 km/h durch die Gegend saust, muss man das in Deutschland im Normalfall wortlos akzeptieren. Solange er niemanden gefährdet, ist alles in Ordnung. Aus diesem Grund muss man sich schon mindestens drei Mal vergewissern, ob der geplante Fahrstreifenwechsel jetzt in dieser Sekunde angebracht ist. Ein diesbezüglicher Verkehrsbericht aus Deutschland würde mich interessieren. So oft ich schon bei unseren Nachbarn gefahren bin, fiel mir nie ein Mittelstreifenschleicher auf. Die Überholvorgänge werden auch schnellstmöglich beendet - da fährt jeder sofort nach rechts, sobald es gemäß 3S-Blick möglich ist.
Sicher ist das nicht vorhandene Tempolimit ein gewisser Risikofaktor. Aber puncto Rechtsfahrgebot ist es von Vorteil. Wenn in Österreich jemand mit z.B. 250 km/h dahinrast, stört mich das weniger als ein Mittelstreifenschleicher. Solange ersterer mich nicht gefährdet, kann er/sie auch gerne noch schneller unterwegs sein. Den Michl wird das allerdings besonders freuen. Er muss sich halt nur vergewissern, dass das Magazin seiner Radarpistole von vorne herein ganz voll ist. ;)
P.S.: Was sagt ihr zu dieser Ampel? Offenbar ist eine Stop-Tafel an besagter Stelle zu teuer... ;)