Bis jetzt wurde in der Saison 2015/2016 noch kein wirklicher Skibetrieb gestartet, sofern man von den Gletscherskigebieten absieht. In Niederösterreich gab es in den mir bekannten Skigebieten noch keinen einzigen Skitag. Weder in Annaberg, noch am Unterberg - um ein paar Namen zu nennen. Leider konnte auch das Schleppliftparadies Königsberg noch nicht seinen Betrieb eröffnen.
Glücklicherweise habe ich die meisten dieser Skigebiete schon besichtigt. Andererseits bin ich es den Ballermann-Destinationen vergönnt, dass sie keinen Schnee haben. Alle alten Lifte brutal niederreißen und dadurch die Natur zerstören - jetzt seht ihr, was es euch brachte. Zu Neujahr dachte ich mir nur "Jeder Böller eliminiert eine moderne Anlage". War ein herrliches Gefühl, wenn auch leider nur utopisch...
Ein Skigebiet, das wirklich auf Ballermann, Moderne etc. sch****, ist Alberschwende. Dennoch kommen die Leute hin. Das sind bescheidene Wintersportler, die auf gemütliches Ambiente und ruhige Skiatmosphäre stehen. Eine stressfreie Auffahrt mit der Hauptanlage - währenddessen geht es durch den Wald. Oder doch ein paar Fahrten an den umliegenden Schleppliften? Man kann eine richtige Skigebiets-Rundfahrt machen, da links vom Einersessellift noch drei weitere Skilifte stehen. Allerdings sind die gefühlte 5 km weit weg. Man muss dazu einen Hügel umfahren, ehe man beim ersten dieser Lifte herauskommt. Die drei sind auch wiederum etliche 100 m auseinander und eine ziehwegartige Piste dient als Rückbringer zum Sessellift.
Oberbei mein Video vom Sessellift in Alberschwende. Daran könnt ihr nun den vorigen Absatz verifizieren. Ein Schlepplift startet gleich direkt beim Sessellift, der Anfängerlift ist etwas weiter rechts neben der Sessellift-Talstation. Kurz vor der Bergstation befindet sich rechts unten ein weiterer kleiner Bügellift, der Zubringer zu einer langen "Hintenrum-Abfahrt" ist. Steigt man beim Sessellift links aus, so kommt man nach einer gewissen Zeit zu den drei Schleppliften aus dem letzten Absatz.
So, und was hat das jetzt mit dem Thema zu tun? Wie ihr euch denken könnt, standen die Schlepplifte in dieser Saison bisher still. Doch der Sessellift läuft derzeit für Wanderer - bis sich schneetechnisch etwas ändert. Man hat sich also eine Alternative überlegt. Oben gibt es einen super Ausblick, dazu eine Hütte. Das gefällt den Gästen und die Liftbetreiber nehmen somit wenigstens etwas ein.
Wie wäre es damit? Grasskifahren mittels Schlepplift? In Italien ist das scheinbar recht "normal", bei uns müsste sich das aber erst durchsetzen. Vielleicht ist das die Zukunft des Skisports. Mir wäre es nur wichtig, dass die Skigesellschaft wieder bescheidener wird. Denn ihr seht ja - auch mit Todmodernisieren kommt man nicht um den Klimawandel herum.
In Annaberg ist meines Wissens nach genauso die Hennesteckbahn für Wanderer in Betrieb. Mit der Spielbergalmbahn in Gaissau Hintersee ist es das Gleiche. Doch in einem speziellen Fall verstehe ich die Leute nicht. Und zwar am Präbichl. Warum wartet man mit dem Liftstart am Polster, bis der Schnee kommt? Auf FB posten sie immer Fotos von der Bergstation des 1ers. Tolles Panorama etc., doch der Lift steht. Ich wette, dass die Leute sicher gekommen wären und Ludwig jeden Tag eine volle Hütte gehabt hätte.
Im Sommer hat es dort super funktioniert. Solange das Wetter passt, sollte man immer fahren. Egal, ob März, Juli, Oktober oder Dezember. Ich glaube, dass sich die Herrschaften am Präbichl sehr viele Einnahmen durch die Lappen gehen ließen. Wenn ich an den Heiligen Abend 2015 zurückdenke - da war ich ohne Haube und Handschuhe bei Kaiserwetter laufen. An so einem Tag hat man einfach die Liftpforten zu öffnen. Wenn kein Schnee liegt, dann eben nur für Wanderer.
Alle Skigebiete in NÖ etc. müssen sich wohl etwas überlegen. Denn ich glaube kaum, dass diese Vorsaison eine Ausnahme bleibt. Das wichtige Ski-Weihnachtsgeschäft ist de facto nicht vorhanden. Somit muss man hoffen, dass es in den Semesterferien mit dem Schnee klappt. Zu Ostern denkt ja schon jeder nur mehr an den Frühling - außerdem haben da ohnehin meist nur mehr die größeren Gebiete ggf. Saison.
Dieser Artikel beschreibt es am Beispiel Gaissau Hintersee, wie man eben seitens der Bergbahnen reagierte. Bzw. dass man sehr wohl weiß, was dies für die Zukunft bedeutet. Die Hütten sind gut gefüllt und es war vermutlich mehr los als an so manchen Schlechtwetter-Skitagen.