Diese Aussage hörte ich zum ersten Mal wortwörtlich so, als es um Skilifte ging. Daher ist auch das Meme entsprechend gestaltet. Viele kleine Skibetreiber schaffen es einfach nicht, die erforderlichen Auflagen zu erfüllen. Erst kürzlich fiel mir in einem Video ein Beispiel für so eine Situation auf: Ein uralter Parallellift, wo der linke Lift weiter unten beginnt und somit länger ist als sein rechter Kollege. Allerdings fährt aktuell aus finanziellen Gründen nur der kleine Lift, da beim großen Bruder die Rollen erneuert werden müssen (wurde beim kleinen Skilift schon gemacht). Allerdings denke ich, dass das ein gutes Ende nehmen wird und auch der lange Lift hoffentlich wieder Betrieb aufnehmen kann. Immerhin ist das ein Stück technische Geschichte, das man dort findet. Ein bestimmtes Skigebiet in Bayern lebt nur noch, weil die Gemeinde den Skibetrieb ihren Bürgern ermöglichen will, obwohl sie genau wissen, dass es wirtschaftlich nicht rentabel ist. Jedoch habe ich es eben schon mitbekommen, dass Liftbetreiber von Haus aus abgewunken ab, als die Behörde diese und jene Vorlage machte. War jetzt nicht sonderlich viel, wäre also vermutlich machbar gewesen, aber sie sperrten direkt zu.
Nach dieser Einleitung nun zum allgemeinen Teil bzw. zum eigentlichen Grund, warum ich das schreibe. Mir fällt das immer wieder auf, wenn es um gemeinsame Projekte geht. Macht man z.B. Videos als Gruppe, so ist meist einer derjenige, der die Kameras zur Verfügung stellt. Die anderen würden nicht ansatzweise von selbst auf die Idee kommen, auch etwas beizusteuern, indem sie eine Cam kaufen. Dabei geht es jetzt nicht um den finanziellen Rahmen der einzelnen Personen - nehmen wir also an, das passt. Eine weitere Kamera würde vielleicht noch mehr Perspektiven für den Film ermöglichen, man kann damit zusätzliche Elemente einfügen usw. Es gibt auch gute Cams, die nicht so teuer sind. Allerdings verlassen sich besagte Leute darauf, dass man sich eh nicht verbessern will (dann muss man nichts investieren...) Doch genau das Gegenteil ist der Grundsatz aller erfolgreichen Youtuber. Seht euch z.B. ApeCrime an, wenn man deren ersten Videos mit heute vergleicht, sind da Welten dazwischen. Sie haben aber sicher gemeinsam investiert und nicht nur einer hat puncto Equipment und Software aufgestockt.
In solchen Fällen ist es ja nicht wie Gruppenarbeit in der Schule, wo man gezwungen wird, das zu machen. Alle Beteiligten machen das im Normalfall aus freiwilligem Interesse.
Ähnliches gilt auch im Laufsport. Manche wollen von Haus aus nichts mit langen Läufen zu tun haben, weil man dafür vielleicht mehrere paar Schuhe benötigt. Ein Trinkrucksack wäre auch sehr wichtig, damit man keine Wasserflasche in der Hand mitschleppen muss. Vielleicht noch eine Stirnlampe, falls es spät werden sollte. Klar, das kostet alles etwas, aber lieber nichts investieren, als vielleicht den Genuss an 30+ km Läufen für sich zu entdecken. Abgesehen davon ist Laufen eine viel günstigere Sportart als z.B. Skifahren. Doch das ist den betroffenen Leuten egal, sie wollen vermutlich ihren Horizont nicht erweitern. Könnte ja eventuell mit Risiko und ein wenig Kosten verbunden sein (weil man danach vielleicht feststellt, dass Marathons einem überhaupt nicht zusagen)...
Was sieht man also? Wenn man nichts investiert, riskiert man auch nichts. Damit bleibt man sehr wahrscheinlich in seinem goldenen Käfig, denn draußen könnte man ja in ungewohnte Situationen verwickelt werden... Etwas überspitzt formuliert, aber das musste sein. Ich habe mich für einen Ultralauf angemeldet, wo ich mir manchmal sage "was hast dir dabei gedacht". Im nächsten Moment ist es aber so, dass die Abenteuerlust überwiegt und ich nehme das Risiko in Kauf und stelle mich der Herausforderung. Immerhin habe ich dafür schon bezahlt. Wäre ja doppelt und dreifach dumm, wenn ich da jetzt einfach kneifen würde.
Ich möchte mit dem Beitrag weder eine bestimmte Person noch "alle möglichen Leute" ansprechen. Verallgemeinern kann man das natürlich nicht, aber mir fiel das in letzter Zeit eben sehr oft auf. Ich bin ein Macher, oft habe ich vielleicht schon voreilig investiert. Z.B. meine erste Laufuhr, die ich mir nicht nochmals kaufen würde. Bzw. im Herbst gleich 2 Paar Laufschuhe gekauft, eins für Straßenlauf und eins für Gelände- und Berglauf. Finanziell habe ich es nicht allzu dick hinter den Ohren, aber dennoch bereue ich es nicht, hier direkt etwas tiefer in die Geldtasche gegriffen zu haben.
Was mir jetzt noch einfällt und eventuell zum letzten Absatz passt: Im Skiurlaub waren wir einmal bei McDonals. Ja, ich weiß, eine schwere Sünde für ambitionierte Läufer. Aber keine Sorge, diese Mahlzeit ist schon mehrfach "abgelaufen". :) Einer sagte auf einmal, dass er von den Mädels dort drüben fotografiert oder gefilmt wird. Hinter mir war eine Wand, daher musste ich mich vorlehnen, um sehen zu können, wo die sitzen. Als wir fertig waren, ging ich direkt zu denen hin und fragte sie "der da vorne, der hier links neben der Wand saß, gefiel euch, gel?" Die haben sich zuerst wohl nicht ausgekannt, weil sie mich eigentlich nicht gesehen haben. Dann haben sie gelacht, aber ich ging direkt weiter. Waren irgendwelche Teenies, die wohl einen wichtigen Maci-FB-Post machen mussten. Besagter Kumpel war leicht entsetzt, dass ich die direkt ansprach. Aber ich habe es einfach gemacht, ohne lange zu überlegen. Hier sieht man das Thema des Beitrags wieder. Was habe ich investiert? Einen Gesprächsstart. Was hat es mich gekostet? Eigentlich nichts. Der Kollege sah wohl diese riesige Überwindung, die beiden eben anzusprechen. Bei diesen "Kosten" kann ich doch nicht investieren, indem ich hingeh und hallo sage. Was ist, wenn ich investiere und mich dabei blamiere?!
Nochmals zurück zur finanziellen Investition:
Es soll jetzt nicht heißen, dass man unüberlegt sein Geld hinauswerfen muss. Klar kann man überlegen, ob es das wirklich wert ist. Neue Laufschuhe muss man erst einer Gewöhnungsphase unterziehen, da sieht man nicht "sofort", dass sich die Investition gelohnt hat.
