Bei manchen Leuten frage ich mich echt, ob die jemals (Mit)denken gelernt haben. Ich weiß nicht, warum die eben rücksichtlos bzw. "dumm" agieren. Aus Absicht, um die anderen zu ärgern? Oder kapieren sie echt nicht, was ihre Handlungen bewirken bzw. beim Gegenüber für Reaktionen auslösen können?

Es geht hier grundsätzlich um kleine Alltagssituationen, wo man eigentlich nicht einmal darüber nachdenken muss. Wenn ich ein Gebäude verlasse und direkt hinter mir jemand geht, halte ich der Person klarerweise die Türe auf - egal, wer das ist. Diese Handlung wurde einem von den Eltern im Normalfall einmal erklärt und ab diesem Zeitpunkt hat man das verinnerlicht - genauso wie z.B. das Bitte und Danke.

Heute hat mich eine Sache aufgeregt, weshalb ich auch darüber schreibe. Erstere war die Idee für den Beitrag. Es gibt leider genug vergleichbare Situationen - sonst wäre es ja langweilig...

Ich lief meine 12 - 13 km Strecke. Bei der ersten Brücke wechsle ich immer auf die andere Seite vom Fluss. Dort ist nämlich nicht asphaltiert. Zurück geht es ohnehin über den Beton, also kann ich eine Richtung ruhig etwas "weicher" laufen. Klarerweise spazieren dort auch immer einige Leute mit ihren Hunden herum. Kein Problem, solange sie mir nichts tun.

Auf einmal sah ich weiter vorne eine Gruppe von mehreren Leuten. Die brauchten natürlich den ganzen Weg. Schließlich ging ein Teil der Gruppe am linken und der andere eben am rechten Wegrand. In der Mitte blieb ein Platz frei. Ist das etwa die Lücke für den heranlaufenden Grexi? Falsch gedacht.

Die ganze Belegschaft blieb auf einmal stehen und eine Dame von der rechten Gruppe sagte etwas zu den anderen. Es schien so, als wolle sie jemanden vom linken Teil der Partie begrüßen. Ich war inzwischen nur mehr 5-7 m von den Leuten entfernt. Man merkte, wie die besagte Frau auf die linke Wegseite gehen wollte. Sie hat mich allerdings sehr wohl bereits gesehen und auch meine Schritte gehört. Doch ich habe zu viel erwartet, indem ich annahm, dass sie mich zuvor vorbeilaufen lässt. Wir waren nur mehr 2-3 m auseinander, als sie auf einmal einen Schritt nach links machte. Damit bremste sie mich erstens aus und zweitens musste ich unnötigerweise einen Haken schlagen. Nur weil sie nicht behirnt, dass ich da jetzt vielleicht doch gerne vorbeirennen würde. Macht es wirklich einen Unterschied, ob sie jetzt 5 Sekunden früher oder später mit der anderen Person ins Gespräch kommt?! Scheinbar schon...

Immerhin ist das eine öffentliche Strecke - somit hat sie genau gar kein Recht, sich mir in den Weg zu stellen. Glaubt ihr, ich halte jeden auf, der vielleicht etwas zu nahe am Zaun meines Grundstücks geht? Vor dem Zaun ist es öffentlicher Grund und genau deshalb steht es mir auch nicht zu, jemanden ca. so anzumotzen: "He, kannst bitte an Meta weida umegeh. Du bist ma znah an mein Grundstück".

Wieder zurück zur Laufstrecke. Was mache ich, wenn eine Gruppe von Radfahrern hinter mir ist? Auf jeden Fall meine Position korrigieren, sofern ich zufälligerweise auf die Wegmitte abgekommen sein sollte. Dh. die Biker einfach vorbeifahren lassen. Also werde ich da sicherlich nicht absichtlich den Weg blockieren, nur um die hinter mir zu ärgern. Im schlimmsten Fall überrollen sie mich halt mit ihren Drahteseln...

Generell finde ich es beim Laufen, Spazieren etc. genauso wichtig, dass man den "Rechtsverkehr" einhält. Ist das echt so schwierig? Oft genug muss ich ausweichen, weil mir z.B. ein anderer Läufer frontal entgegenkommt. Doch das macht nichts, da ich die Person schon von weiter weg sehe und mich deshalb darauf einstellen kann. Oder der andere wechselt "plötzlich" auf den rechten Wegrand - dann ist die Situation ohnehin bereinigt.

Im heutigen Fall mit der Dame war das einfach nur eine Grundform von Rücksicht - und die fehlte ihr. Vorrausschauendes Denken war scheinbar zu viel verlangt. Am liebsten hätte ich ihr gesagt "Des nächste Moi renn i di oba wirkli nieda, du oide Gas". Wenn die Frau im Straßenverkehr genauso agiert, dann wundert es mich wirklich, dass ihr noch nichts Schlimmeres passiert ist (wünsche ihr jetzt natürlich keinesfalls etwas Schlechtes, aber ich denke, ihr versteht, was ich meine). Aber scheinbar hat sie heute einfach ihr Hirn zu Hause vergessen. Oder sie hat es kurz zuvor im Fluss versenkt.

Eine andere Situation, die letztendlich ziemlich analog zu beurteilen ist, erlebte ich schon öfters beim Skifahren. Ich stehe an einer Lifttalstation und überlege, welche Perspektiven ich aufnehmen soll. Talstation von vorne und von hinten? Oder vielleicht zuvor doch noch einen Blick auf das gesamte Stationsgebäude? Habe ich mich entschieden, so stelle ich mich beim Einstiegsbereich entsprechend hin. Natürlich so, dass jeder nach wie vor problemlos den Einstieg betreten und mit dem Lift hochfahren kann. Aber das Problem ist, dass manche Skifahrer einfach nicht checken, dass ich da etwas filme. Wieso werde ich wohl sonst mehrere Minuten mit einer Kamera dort herumstehen und immer die gleiche Stelle anvisieren? "Sima lustig und fahr ma dem durchs Bild" - so denken scheinbar viele. Ich habe zwar noch nie etwas gesagt, obwohl mir schon oft ein "Oida" hinausgerutscht ist. Mir fuhr auch schon jemand über die Ski, während ich eine Stütze filmte. Ist es zu aufwändig, einen zusätzlichen Schwung zu machen, nur um den mit der Kamera zu "umfahren"? Scheinbar schon.

Ich rege mich inzwischen wirklich über wenige Dinge auf. Aber bei so Sachen wie das heute beim Laufen oder eben das "ins Videobild fahren" beim Filmen eines Lifts bringen mich auf die Palme. Genauso wie wenn jemand eben schon bei Grün-Blinken stehen bleibt. Aber wenn man dann etwas sagt, ist man sowieso der "Dumme". Zahlt sich also nicht aus. Reden ist Silber, Schweigen ist Gold...

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irmi

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liberty

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